Dienstag, 23. Oktober 2007

The Rodeo, Paris, 22.10.07


Konzert: The Rodeo (& Phoebe Killdeer)

Ort: La Flèche d'Or
Datum: 22.10.2207
Zuschauer: nicht so voll wie sonst


Am Sonntag bekam ich elektronische Post von der Flèche d'Or: "wenn sie möchten, können sie sich gerne wieder in die Gästeliste eintragen, morgen werden unter anderem The Rodeo und Phoebe Killdeer spielen und sie bekommen sogar den Apperitif noch gratis dazu. Freuen sie sich also auf einen Abend mit guter Musik und einem kostenlosen Wodka."

The Rodeo und einen Wodka, alles für lau, da sagt man doch nicht nein, oder?

Sehr pünktlich stand ich also mit den ebenfalls konzertbesessenen Marguerite und Silvia auf der Matte bzw. an der Bar, nur um zu erfahren, daß die Nummer mit dem Gratis-Wodka... ersatzlos gestrichen wurde! Für Getränke mußte also wie immer gelöhnt werden, und wenn man weiß, daß alleine ein Gläschen Cola 5 € kostet, kann einem schnell der Durst vergehen. Wissen die etwa in dem Laden nicht, daß Musikfanatiker ihr Geld für iPods, CDs, Singles, Konzerttickets, T-Shirts etc. brauchen? - Anscheinend nicht...

Nun gut, zumindest die Musik war - wie so oft in dem Schuppen - gut und die Mädchen im Publikum sahen auch nicht übel aus. Da gibt es immer wieder die ein oder andere fesche Schnalle zu bewundern; wer also im Gegensatz zu mir männlich (na gut männlich bin ich auch), ledig und ungebunden ist, sollte mal in der Flèche d'or aufkreuzen, wenn er in Paris ist.

Auch auf der Bühne gab es eine charmante junge Frau zu sehen, Dorothée nämlich, die hinter dem Projektnamen The Rodeo steckt, und ansonsten auch bei Hopper mitsingt. The Rodeo ist aber ihr eigenes Baby und das wächst und gedeiht. Nur ein Album, daß man auch käuflich erwerben kann, ist leider noch nicht abgefallen, kein Wunder die Gute arbeitet Vollzeit!

Den Opener "I'm Rude" und auch "I Could" sang sie noch ohne Begleitung, dann stießen aber zwei Herren (später auch drei) hinzu, ein Schlagzeuger und ein schnauzbärtiger Herr an diesen seltsamen waschbrettartigen Holzteilen, die man in der Country-Szene benutzt (man reibt hierzu mit einem Metallteil an den Fingern über das Instrument). Weiß jemand, wie so etwas heißt? - Wie auch immer, der Sound wurde aufgrund der Unterstützung durch die Band wuchtiger und lauter. Das launemachende "People Know" wurde gespielt und die ersten Leutchen im Publikum trauten sich, ein wenig mit dem Tanzbein zu wankeln (von schwingen konnte hingegen nicht die Rede sein). Schade, daß es in der Flèche d'or noch so leer war, die meisten standen verschüchtert hintenrum, kaum jemand traute sich näher an den Bühnenrand.

Die Zuspätgekommenen verpassten in der Folge auch den Höhepunkt des Sets, nämlich das starke Stück "Your Love Is Huge" ("I can share it with you, if you want"), das sich immer mehr zum Ohrwurm entwickelt. Wie ich erfahren habe, ist dieser Knüller auch auf einem Sampler enthalten. Wenn ich bloß wüßte, wo man das gute Stück kaufen kann...

Ein weiteres Glanzlicht im Repertoire von The Rodeo wurde den Zuschauern aber leider vorenthalten. Das ganz und gar fabelhafte "Winterlands" war zwar auf der Setlist vermerkt, wurde aber vermutlich aus Zeitgründen gestrichen. Einfach gestrichen, wie zuvor schon der Wodka, die Veranstalter des heutigen Abends schulden mir also noch etwas!

Setlist The Rodeo, Flèche d'or:

01: I'm Rude
02: I Could
03: People Know
04: Feel The Fire
05: Your Love Is Huge
06: HRW
07: Little Soldier
08: Cha Cha Cha

Die Geschichte des anschließenden Auftritts der ehemaligen Nouvelle Vague Sängerin Phoebe Killdeer ist schnell erzählt. Viel Pose, schicke Klamotten und Schuhe (der Gitarrist trug silberne Schühchen) und eine perfekte Rockstar-Attitüde, aber die Qualität der Lieder ließ leider etwas zu wünschen übrig. Geboten wurde ein bluesiger Garagenrock, wohl inspiriert durch Tom Waits und Co. aber leider mit wenig packendem Songmaterial. Die englischen Noisettes oder auch die kleine Sharah Worden aka My Brightest Diamond setzten Ähnliches deutlich gekonnter in Szene. Die zahlreich verwendeten exotischen Rasseln, Kastagnetten, etc. waren allerdings schon ein kurioser Hingucker. Und schlecht sah die leicht verückte Phoebe ja auch nicht aus, ihre Frisur hat mir auf jeden Fall gefallen...





 

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