Mittwoch, 2. Juli 2008

Wendy Mc Neill, Le Rock Dans Tous Ses Etats, Evreux, 28.06.08


Konzert: Wendy Mc Neill
Ort: Evreux, Festival Le Rock Dans Tous Ses Eats
Datum: 28.06.2008
Zuschauer: ein paar tausend
Konzertdauer: 40 Minuten
Konzertbühne: Scène B


"Spielt da vorne noch jemand? Die sind fertig, oder?"

Etwas ratlos gucke ich meinen Konzertbekannten Fabien an. Zuvor hatten wir im kleinen Papa Mobil den fulminanten Auftritt von O'Death gesehen und jetzt stehen wir auf der schönen Wiese des reizenden Geländes in Evreux und glotzen von weitem Richtung Scène B, eine der Hauptbühnen des Festivals.

"Ich sehe aber da noch Leute auf der Bühne", merkt Fabien an, der mit seiner Brille wohl schärfer sieht als ich mit meinen milchig gewordenen Kontaktlinsen. Er hat nämlich vollkommen Recht, die in Schweden lebende Kanadierin Wendy Mc Neill ist mit ihrem Programm noch nicht ganz durch.

Zusammen latschen wir näher an die Bühne ran und jetzt kann auch ich unschwer erkennen, dass hier noch nicht Schluss ist. Neben der hübschen Wendy, die zunächst Gitarre spielt, gibt es auch noch junge Frauen an Cello bzw. Piano und einen rotbärtigen Kontrabassisten, der ganz elegant mit schwarzer Anzugsweste, bordeauxfarbener Fliege und Zylinder erschienen ist.

Den Grossteil des Konzertes haben wir verpasst, aber 10 Minuten lang bekommen wir trotzdem noch wundervolle Musik geboten.

Leider kann ich fast keine Titel nennen, denn bisher verfüge ich über keines ihrer bisherigen drei Alben, als da wären "What's Your Whiskey, Baby?" (2001), "Such A Common Bird" (2004) und "The Wonder Show" (2006). Mit dem Namen des letzten Liedes allerdings kann ich an dieser Stelle dienen, es handelte sich um "Asking Your Questions". Ein bisher unveröffentlichter Song (kommt ein neues Album?), der prompt dazu führte, dass ein Franzose mit Bezug auf den Titel eine Frage bereit hatte: "Where do you come from?" - "Originally from Canada", war ihre Antwort. Sie verschwieg aber, dass sie seit geraumer Zeit in Schweden lebt und mit Anna Ternheim und der Norwegerin Ane Brun gut befreundet ist.

Dann schnappte sie sich ihr imposantes Schifferklavier und intonierte mit viel Herzblut ein wunderbar melancholisches Lied mit düsteren Texten (" I walked in the garden and what did I see? - frech blood on some feathers..."), das sie als "Song about temptation" vorgestellt hatte. Ihre Pianistin spielte hierzu traumhaft am Piano und der zylindertragende Kontrabassist liess dunkle Bassläufe durch das herzzereissende Stück poltern.

Schade, dass ich davon nicht mehr mitbekommen habe! Ich werde mich mit Wendy Mc Neill und ihren hübschen Liedern nun einmal intensiver beschäftigen...






 

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