Samstag, 31. Januar 2009

The Zombies u.v.a., Saint Ouen, 30.01.09

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Konzert:
Mo'Fo Festival. Mit Pokett, Pollyanna, My Girlfriend Is Better Than Yours, The Nightcrawler, Yeti Lane, Fruitkey, Robin Leduc & The Pacemakers und dem kultigen Headliner The Zombies
Ort: Mains d'oeuvres, Saint Ouen bei Paris
Datum: 30.01.2009
Zuschauer: etliche, verteilt auf mehrer Räume
Konzertdauer: sehr unterschiedlich. Von circa. 20 Minuten (z.B. Pollyanna) bis 75 Minuten (The Zombies)



Auf diesen Abend hatten viele Pariser Konzertgänger gewartet:

Die legendären The Zombies, eine Sixties Band aus England, sollte nach vierzig (!) Jahren Frankreich-Abstinenz ein Konzert im Rahmen des Mo' Fo Festivals im Mains D'Oeuvres in Saint Ouen, einem Vorort von Paris, geben. "Achtung Event!" hatten die Veranstalter dieses wunderbaren Festivals für die in die Jahre gekommenen Knautschgesichter von der Insel geworben und hatten mit dieser vollmündigen Ankündigung natürlich nicht Unrecht, schließlich gilt das Album Odessey and Oracle aus dem Jahre 1968 als eines der besten Alben aller Zeiten. Amüsanterweise war der kommerzielle Erfolgs jenes hochgelobten Machwerks eher bescheiden, obwohl Kritiker es teilweise höher einschätzen als epochale Alben der artverwandten Beatles oder der Beach House. Es galt für die Zeit als zu progressiv.

Man fragt sich als neugieriger Konzertgänger schon, ob eine solche Reunion aus pekuniären Gründen zu Stande kam, oder ob die Freude am Musizieren im Vordergrund stand. Mit anderen Worten: Ging es den Zombies nur um die Kohle, um den Wohlstand ihrer Enkel zu sichern, oder fehlte ihnen das Feeling auf einer Bühne zu stehen? Falls es um die Knete ging, kann man das ja durchaus verstehen. Gebissreiniger sind schließlich teuer und die Alterheime in London werden auch immer unerschwinglicher!

Aber ganz egal weshalb die Altherrenriege hier bei Paris aufkreuzte, Musikfans und viele Pariser Musiker wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen! Allein im Publikum war alles versammelt, was auf lokalen Bühnen ansonsten selbst musiziert. Der Tahiti Boy war da, die reizende Pauline aka Mina Tindle, die von den Zombies gewiss nicht unbeeinflussten Da Brasilians, Go Go Charlton, das Pariser Original JP Nataf und viele andere mehr. Einige einheimische Künstler, mussten aber auch ein wenig arbeiten. Der Singer/Songwriter Pokett z. B., der auch an dem wundervollen Album On Concrete von Pollyanna als Produzent maßgeblich beteiligt war. Desweiteren der in Paris ansässige Südfranzose Robin Leduc und seine Pacemakers, dann Yeti Lane, das neue Projekt des Gitarristen Ben, der genau wie seine beiden Kollegen damals bei den Postrockern Cyan & Ben war und auch in der Band von Herman Dune seinen Mann steht und schließlich Fruitkey, eine in Paris lebende Folkrockband aus den USA, die eng mit Syd Matters befreundet sind. Zusätzlich traten auch noch Pollyanna und My Girlfriend Is Better Than Yours im oben gelegenen Forum im Rahmen eines kurzen Showcases auf.

Der erste Musiker, den ich zu Gesicht bekam, war Pokett. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der Pariser Stéphane Garry, ein vollbärtiger Mann mit Gitarre und ausgeprägter Abneigung gegen den französischen Präsidenten (Pokett ist Mitglied der last.fm Gruppe France Against Sarkozy).

Seinen Protest gegen die aktuelle Politik bringt er handzahm zum Ausdruck (wenn es ihm überhaupt darum geht, meistens drehen sich Lieder ja um ein weitaus schöneres Thema: die Liebe), zumindest was die Lautstärke anbelangt. Seine Vorbilder heißen Elliott Smith, Nick Drake und Sufjan Stevens, aber er hat auch postrockige Einflüsse wie Slint, oder Idaho. Seine noisige Seite konnte er aber am heutigen abend nicht zur Schau stellen, denn er war neben seinem Bart nur mit seiner Akustikgitarre bewaffnet. Sein zweites Album (Debüt war Crumble 2004) Peak (2007) erhielt sehr gute Kritiken, vor allem die Zeitschrift Magic war angetan von den Kompositionen des Franzosen. Neben Allgemeinplätzen wie "das war hübsch" oder "er hat eine schöne Stimme", kann ich aber nicht viel mehr anmerken. Ich müsste mich erst in das Werk von Pokett einarbeiten, um ein solideres Urteil bilden zu können.

Im Publikum hatte ich schon Isabelle & David, die beiden Künstler der französischen Folkpop-Band Pollyanna ausgemacht. Dass sie ihrem Labelkollegen (Waterhouse Records) und Produzenten zusehen würden, hatte ich schon vermutet, ich wußte allerdings nicht, daß sie am heutigen abend auch selbst aktiv werden würden. Eine positive Überraschung! Die beiden spielten allerdings nicht auf einer der beiden Hauptbühnen, sondern eine Etage höher im Forum. Dort hatte man drei zusätzlich Bands für sogenannte Showcases, Kurzkonzerte, die nie länger als eine halbe Stunde dauern, verpflichtet.

Pollyanna machten den Auftakt. Schon bald stelle sich heraus, daß es zwar sehr erfreulich war, daß die Organisatoren diese Minikonzerte zusätzlich anboten, aber die Örtlichkeit alles andere als ideal für ein Konzert war. Schuld daran war die Tatsache, daß die Zuschauer an Tischen und Stühlen lungerten und während der Auftritte mampften, tranken und plapperten und dem Geschehen auf der Bühne nicht die allergrößte Aufmerksamkeirt schenkten. Sehr bedauerlich, denn was Isabelle und David von Pollyanna zu bieten haben, gehört zum Besten, was es in der französischen (allerdings englisch singenden) Folkpop- Szene gibt. Sie verfügen über Lieder voller zarter Melancholie und Poesie, die so ohrwurmig sind, das man sie gar nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Dabei sind ihre Kompositionen filigran und komplex und alles andere als simpel und einfältig. Für das heutige kurze Set hatten sie sich aber bewußt die eingängisgten Stücke ausgewählt, um die mampfenden Leute nicht zu überfordern.

Isabelle spielte stehenderweise Akustikgitarre, während ihr männliches Pendant David sitzenderweise die Elekrische zum Erklingen brachte und später auch auch an der Ukulele brillierte. Der bisher vielleicht größte Hit des sympathischen Duos ist mit Sicherheit Chocolate Jesus, eine Art Weihnachtslied mit süß saurem Text. Er stammte genauso wie das tolle In The Cornfields vom aktuellen Album On Concrete, ein Werk, das die beiden selbst als stärker instrumentiert und professioneller produziert (von besagtem Pokett) bezeichnen. Das erste Album Whatever They, Say I'm A Princess hatte Isabelle 2004 noch in ihrem Schlafzimmer selbst bewerkstelligt. Von jenem Opus kamen die beiden Songs Matador und das ungemein melodische Frankenstein. Die Ballade Tristan wiederum findet man auf... David und Isa haben dieses Lied auch schon einmal bei einer sogenannten Lavomatik Session zum Besten gegeben, einer Reihe kleiner, improvisierter Konzerte vor einer rotierenden Wäscheschleuder in einem Pariser Waschsalon.

Und demnächst werden sie in einer weiteren ungewöhnlichen Location spielen: Pollyanna haben mir nämlich eine Oliver Peel Session in unserem Wohnzimmer versprochen! Darauf darf man sich sehr freuen!

Auch die danach auftretenden My Girlfriend Is Better Than Yours haben schon grünes Licht für eine Oliver Peel Session gegeben. Wahrscheinlich ist unsere gute Stube auch der bessere Rahmen für ein Konzert mit Olivier und Laurie, dem witzigen Pärchen, das sich hinter dem tollen Bandnamen verbirgt. Der Lärm, den die Zuschauer während des kurzen Auftritts produzierten, war nämlich einem gelungenen Konzert nicht gerade zuträglich. Zudem gab es auch noch gewisse technische Probleme, das Keyboard von Laurie war kaum zu hören und einmal gab es auch eine fiese Rückkopplung inmitten des charmanten Vortrages des Gedichts der Erlkönig von Goethe. Auch das Sample, welches ansonsten beim Opener Before My Memory zum Einsatz kommt, musste ausfallen und somit konnten die beiden nicht ganz zeigen, was in ihnen steckt. Allerdings klappten die beiden Songs Like A Rebirth und From My Sofa nahezu perfekt. Stilistisch wandert das Ganze zwischen (Freak)- Folk, Postrock, Psychedelic und eingängigem Pop hin und her. Von dem ironisch gemeinten Bandnamen sollte man sich also nicht blenden lassen. Zwar wird alles mit einem Augenzwinkern gespielt, aber die Lieder haben auch Tiefgang und eine nur auf den zweiten Blick erkennbare Ernsthaftigkeit. Mich erinnert das Ganze ein wenig an Stereolab, obwohl die Musiker deren Songs gar nicht wirklich kennen und ansonsten auch Syd Matters, was nicht verwundert, da Olivier Marguerit auch bei denen Gitarre spielt. Ich bleibe hier am Ball!

Setlist My Girlfriend Is Better Than Yours, Mo' Fo Festival Saint Ouen:

01: Before My Memory
02: Like A Rebirth
03: Winterfarmland
04: Der Erlkönig
05: From My Sofa

Aufgrund meines Aufenthalts im Forumsbereich des Festivalgebäudes hatte ich die Show des unten auftretenden Künstlers The Nightcrawler (nicht zu verwechseln mit der Band The Nightcrawlers) verpasst. Schade, denn was man auf seiner MySpace Seite anhören kann, klingt durchaus vielversprechend und auch diejenigen, die dabei waren, fanden hinterher lobende Worte für den Mann mit der markanten und warmen Stimme.

Aber so ist das eben bei Festivals: Man kann nie alles sehen! Dafür ging es aber gut weiter, denn Yeti Lane standen nun auf dem Programm. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Pariser Trio um Ben, den ehemaligen Gitarristen von Cyann & Ben, der auch die Band von Herman Dune live verstärkt und mit seinen Freuden LoAc und Charlie (ebenfalls ehemalige Mitglieder von Cyann & Ben) sein neues Projekt auf die Beine gestellt hat. Fabelhaft, was die drei Herren hier und heute boten! Psychedelisch, melodisch und melancholisch und phasenweise noisig, die Beherrschung dieser Genres traut man ansonsten eher Amerikanern wie den Flaming Lips zu. Aber Yeti Lane, im Grunde genommen die Nachfolgeband von Cyann & Ben - minus die ehemalige Sängerin Cyann - gehören zum Allerbesten, was auf Frankreichs Bühne rumturnt. Man höre sich nur den Killersong Twice mitsamt seinen klackernden Percussions auf der MySpace - Seite der Franzosen an. Den hätten auch die Dodos nicht bessern hinbekommen! Geil, genau wie der überwiegende Rest des Sets!

Hier kann ich das Erscheinen des ersten Albums gar nicht abwarten, eine famose Band!

Ebenfalls einen zumindest guten Eindruck hinterließen auch Fruitkey bei mir. Obwohl sich kein konkreter Titel in meinen Gehörgang bohrte, bot die vielköpfige amerikanische Band um den uneingeschränkten Chef und Gitarristen Jason Glasser (eigentlich ist er die Band), ein sehr ansprechendes Konzert. Stilistisch wird das Ganze als Conutry, Folk, Rock und sogar Garagenrock beschrieben, eine weite Bandbreite also, die zeigt, daß sich Fruitkey auf kein bestimmtes Genre festlegen wollen. Nicht weiter verwunderlich, wenn man weiß, daß Jason ein Künstler mit einem breitgefächerten Interessengebiet ist. Er ist nämlich nicht nur Musiker, sondern auch anerkannter Bildhauer, dessen Werke in Galerien in New York und Paris ausgestellt sind. Darüber hinaus hat er sich auch um das gesamte Artwork des dritten Albums von Syd Matters, Ghost Days, gekümmert. Das hübsche Cover mit dem Einhorn stammt von ihm.

Zurück zu seinem musikalischen Schaffen. Hier gibt es die Existenz von zwei Alben, Beauty Is aus dem Jahre 2005 und Chevaline von 2007, zu vermelden. Der französische Titel des Albums legt es schon nahe. Jason, der eigentlich aus Brookly stammt, lebt seit ein paar Jahren in Franreich und spricht auch sehr ordentlich die Sprache. Toll, daß er auch seine niedliche Freundin für sein Projekt Fruitkey mit eingespannt hat. Die lockenköpfige Blondine spielte nämlich Schlagzeug und wirbelte so die Männerrunde etwas auf.

Fruitkey waren gerade mit ihrem Programm durch, da machten sich schon ihre Kollegen von Robin Leduc & The Pacemakers für ihren Auftritt fertig. Robin Leduc stammt ursprünglich aus Südfrankreich, ist aber inzwischen seit ein paar Jahren in der Pariser Indieszene fest verwurzelt. Wenn er nicht mit seinen Kumples von den Pacemakers Konzerte gibt, hilft er auch gerne einmal anderen Künstlern mit seinen Gitarren-und Banjokünsten aus. Ich persönlich sah ihn schon zusammen mit Constance Verluca und auch mit der sogar in deutschen Indiekreisen sehr bekannten Soko. Ein witziger Kerl dieser Robin, der mich mit seiner runden Brille und dem Dreitagebart ein wenig an den deutschen Liedermacher Reinhard Mey erinnerte. Und es gibt noch eine Parallele zu Reinhard Mey: Monsieur Leduc singt nämlich ebenfalls in seiner Muttersprache. Während fast die komplette Indiefolk-Szene von Paris und Frankreich englisch intoniert, bleibt der Südfranzose der Sprache Molière's treu.

Zu der Diskografie kann ich leider nicht allzuviel beisteuern, da man im Netz kaum Informationen zu dem Künstler findet. Allerdings habe ich selbst schon CDs von ihm im Laden gesehen und bei Amazon Deutschland kann man zumindest zwei Scheiben ordern, das erste Album "Tout Devient Tout" (2004), und das selbstbetitlete Robin Leduc (2007). Interessierten Lesern kann ich zumindest sagen, daß mir der Powerpop von Robin und seinen Pacemakers (darunter der Dauerbeschäftigte Drummer Jean) viel Freude bereitet hat. Die Jungs waren sehr eifrig bei der Sache und Olivier Marguerit, ansonsten in Diensten von Syd Matters, Chicros und My Girlfriend Is Better Than Yours, hatte einen stark umjubelten Gastauftritt an der Trompete. Am Ende wollten sie gar nicht mehr aufhören, obwohl sich ein Zuschauer nach dem anderen zu dem gegenüberliegenden Konzertssal aufmachte, wo The Zombies schon bereit standen.

Schließlich erklärte Robin das Konzert irgendwann für beendet, da auch er die Zombies nicht verpassen wollte.

Das wollte ohnehin wohl keiner hier. Dafür war man ja schließlich gekommen und hatte sich in den schönsten Farben ausgemalt, wie toll die Evergreens der englischen Sixties-Band, die so viele zeitgenössische Musiker beeinflusst hat, heute noch klingen würden. Der Beginn des Sets war aber gelinde gesagt eine Enttäuschung. Daß die Musiker mit ihren langen, schütteren Haaren und den spießigen Klamotten nicht unbedingt toptrendy aussahen, steckte man ja noch locker weg, schlimmer wog aber, daß gerade die Anfangsphase mit Titeln gespickt war, die nicht besonders gut gealtert sind. Alles klang irgendwie amerikanisch, wie bei einer Varietéshow, oder noch schlimmer: wie bei einer Altherrenband, die vor musikalisch völlig unbedarften Amis in Las Vegas auftritt! Mit anderen Worten: scheußlich! Allerdings war die Stimme von Sänger Colin Blunstone (Baujahr 1945) noch einwandfrei im Schuß, er traf so ziemlich jeden Ton. Störender waren hingegen die aus der Mode gekommenen langen Gitarrensoli, die zudem einen schwülstigen Beigeschmack hatten. Dann aber wurde es doch deutlich besser. Klassiker wie Care Of Cell 44, Time Of The Season, oder She's Not There wurden angestimmt und man bekam schon eine Idee davon, warum die damals recht erfolglose Band von Kritikern so gelobt wird. Die in die Jahre gekommenen Briten haben nämlich unbestrittenermaßen schon ein paar grandiose Songs geschrieben! The Way I Feel Inside ist zum Beispiel wundervoll und wer gegen eine tolle Schnulze nichts einzuwenden hat, kam bei A Rose For Emily, einem Song den eigentlich jeder kennt, voll auf seine Kosten. Herrlich hier die Chorgesänge, die ja seit dem Erfolg der Fleet Foxes wieder sehr populär geworden sind. Wenn ich sage, daß The Zombies ein paar grandiose Songs geschrieben haben, müßte ich eigentlich besonders erwähnen, daß Hauptsongwriter nicht der Sänger Colin Blunstone, sondern der heute graubärtige Keyboarder Rod Argent (wer sich intensiver mit der Bandgeschichte auseinandersetzen möchte, dem sei der ausführliche Artikel bei Wikipedia ans Herz gelegt) war. Rod war dann auch der expressivste Musiker am heutigen Abend, mehrfach puschte er das Publikum mit ausladenden Gesten und forderte die Leute auf, mehr mitzugehen. Seiner Aufforderung folgten schließlich auch einige Zuschauer, obwohl ein Konzert einer Sixties Band natürlich nie so rockig wie das einer aktuellen Gruppe wie z.B. den Wave Pictures ist, die eigentlich einen teilweise ähnlichen, allerdings moderner interpretierten Stil pflegen.

Und ganz zum Schluß wurde es es noch eimal schmusig: Mit einer Coverversion von Gershwins Summertime wurde das Publikum verabschiedet und die alten Säche genossen noch einmal sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen. Wer Bock hat, kann ihre Live CDs, Odessey & Oracle (revisited)- 40th Anniversary Concert (2008), oder Live At The Bloomsbury Theatre (2005) überall käuflich erwerben und sich einen Eindruck davon verschaffen, was man heute in Paris und am Ende ihrer Tour noch einmal auf englischen Bühen hören kann.





Caroline Keating, Köln, 30.01.09

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Konzert: Caroline Keating
Ort: Motoki-Wohnzimmer, Köln
Datum: 30.01.2009
Dauer: ca. 60 min
Zuschauer: gut 100 (sicher ausverkauft)


Zu Caroline Keating kam ich wie die Jungfrau zum Kinde. Lieder von der jungen Kanadierin hatte ich bisher nicht gehört. Aber eine kanadische Indie-Sängerin im wundervollen Motoki-Wohnzimmer, da konnte nicht viel schiefgehen.

All mein bescheidenes Wissen über Caroline Keating hatte ich aus einem Artikel im Spiegel, in dem Jan Wigger über das Festival "M is for Montreal" (das genaugenommen "M for Montréal" heißt) berichtet hatte. Dort verglich er die junge Sängerin mit Regina Spektor oder Joanna Newsom.

Es scheint sich mittlerweile herumgesprochen zu haben, welch ein toller Konzertort das Motoki Wohnzimmer ist, denn das Konzert war offenbar ausverkauft. Die junge Québecerin war auch ordentlich überrascht, wie viele Leute ihretwegen gekommen waren. "Wow, ich spiele zu Hause immer vor zehn Zuschauern und jetzt sind so viele da!"

Bevor sie auftrat, erschien aber erst einer der Köpfe des Motoki, Willi Dück, der als Wilukas ein paar sehr ruhige Lieder als Vorprogramm spielte. Nach einem der Stücke bat er Judith von der Theke auf die Bühne, um ihn mit der Posaune zu begleiten
(Judith Hess ist gemeinsam mit Willi auch Mitglied der Kölner Band Lingby). Für mich war das Lied mit Posaune das schönste des Sets.

Spektakulär wurde Wilukas' Auftritt ab dem vorletzten Lied. "Das ist nicht von mir, ich muß den Text ablesen. Aber ihr werdet es erkennen." Das Stück war ein sehr schräges Cover der schrecklichen Katy Perry. Damit hatte Willi erreicht, was sein Auftrag war, er hatte für beste Unterhaltung gesorgt! Aber es ging noch besser, denn den Abschluß bildete The edge of heaven von Wham! Wir wurden vom Booker des Motoki zwischendurch immer wieder zum Mitsingen aufgefordert, und das kam gut an! Ein lustiger Auftakt!

Alles, was Caroline Keating für ihren Auftritt benötigte, stand schon auf der Bühne. Die Musikerin spielt nämlich auf einem riesigen Keyboard, das mit Lichterketten beleuchtet schon den ganzen Abend aufgebaut war. Caroline, die anfangs mächtig schüchtern wirkte, sah ein wenig verloren aus hinter ihrem Keyboard, das vermutlich größer als sie ist. Aber mit den ersten Takten war alle Verloren- und Schüchternheit
weg. Mich erinnerte Carolines Stimme sofort an Feist, später kam mir noch Laura Marling in den Sinn. Natürlich schwebt bei einer jungen Frau mit Klavier-Popsongs auch immer Kate Nash durch den Referenzenpool.

Leider kannte ich keines der Lieder vorher. Daher fällt mir schwer, etwas
zu einzelnen Stücken zu sagen. Da das Set aber konstant gut war, ist ein generelles Urteil sicher ausreichend. Jedes der Lieder strotzte vor Charme. Vermutlich hätte schon der niedliche kanadische Akzent ausgereicht, um mich zu begeistern, aber das war nicht alles, denn auch die Lieder selbst waren wundervoll. Kate Nash wird richtigerweise als Vergleich angeführt. So wie Caroline Keating könnte die nämlich sicher auch klingen, und dann wäre Käthe sicher ein Liebling unseres Blogs. Tut sie aber nicht, also erfreuen wir uns doch lieber solcher toller Talente wie Caroline.

Neben den wirklich tollen Liedern war aber vor allem auch Caroline selbst herzallerliebst. Sie bat einen Freund (oder jemanden vom Motoki), ihr ihre Kamera zu geben. Sie wolle das unbedingt festhalten. Als dann wegen der nervenden Nachbarn um zehn signalisiert wurde, daß sie zum Ende kommen solle, feilschte sie noch zwei Lieder raus. Vermutlich hätte die Sängerin auch gerne noch zehn gespielt, so viel Freude schien sie zu haben. Und weil ihr am Abend vorher die CDs ausgegangen waren, hatte sie in einem Elektroladen Rohlinge gekauft, die sie gegen Spende hinterher verkaufte. Wunderbar!

Wir waren uns hinterher einig, daß man blind ins Motoki gehen kann, weil die Macher des Ladens mit viel Liebe ausgezeichnete Gäste einladen. Und Caroline Keating sehen wir ganz sicher wieder. Die junge Frau ist zu talentiert, um vom europäischen Musikmarkt übersehen zu werden!

Setlist Caroline Keating, Motoki-Wohnzimmer, Köln:

01: Honey and the Shimmy
02: Sons and Daughters
03: So Long Solange
04: One
05: Traveling Prayer
06: Little Hands
07: Charlie Strong
08: Joseph and His Rabbit
09: Lusty Dusty
10: Save Your Soul
11: Normandy
12: "Untitled"
13: Billy Joel
14: Montréal

15: Ghosts (Z)




Donnerstag, 29. Januar 2009

Stuck in The Sound, Paris, 29.01.09

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Konzert: Stuck In The Sound

Ort: La Maroquinerie, Paris
Datum: 29.01.2009
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: ca. 70 Minuten



Die Franzosen frönten heute wieder einmal einem ihrer Lieblingshobbies. Sie streikten. Flächendeckend und gewerkschaftsübergreifend. Warum und wogegen wissen sie wahrscheinlich selbst nicht so genau. Im Zweifel gegen Sarkozy und die konservative Regierung. Die Kulturzeitschrift Les Inrockuptibles bezeichnet es einfach als eine Mobilmachung gegen den Staate Sarkozy ("Mobilisation générale fac à l'etat Sarkozy"). Dem Präsidenten wird vorgeworfen, er habe Gesetze und Dekrete gegen folgende soziale Gruppen erlassen: gegen die Armen, die Kinder, die Ärzte, die Richter, die Forscher, die Kranken und sozial Schwachen, die Lehrer, die Arbeitslosen, die Heranwachsenden, die Philosophen, die Historiker und die Beamten...

Verblüffend, vor allem, weil die Schreiberin die Liste als nicht erschöpfend bezeichnet! "Mensch Anne (so heißt die Journalistin, die den Artikel verfasst hat), streng dich doch bitte ein bißchen an! Wenn Du ein wenig überlegst, fallen Dir doch bestimmt noch andere Gruppierungen ein, die Sarko bekämpft! Wahrscheinlich hast Du vergessen, daß der Präsident bestimmt auch etwas gegen deutsche Konzertblogger hat, die von den Pariser Konzertsälen berichten! Ha!"

Herrlich für die Kulturschaffenden, die Medienleute, die Intellektuellen, sie haben ein großes Feindbild: Nicolas Sarkozy. Der ist das ausgemachte Schwein. Vereinfacht ja auch den Protest ungemein, wenn man einen hat, der an allem Schuld ist!

Andererseits: Protest gegen die Regierenden ist für die Kultur oft sehr fruchtbar. Wenn Künstler sich gegen "die da oben" auflehnen und daraus packende Bücher, Filme oder Lieder enstehen, ist das äußerst erfrischend. Die Punkbewegung in England in den späten siebziger Jahren ist auf jenem fruchtbaren Boden des Protestes enstanden. Die Bands, die daraus hervorgingen, The Clash, The Sex Pistols und etwas später Joy Divison, beeinflussen heute noch maßgeblich die Musik junger Nachwuchsrocker.

Der nervige Sarko ist letztlich also ein Glücksfall für die Kunstschaffenden, ich weiß gar nicht wie die amerikanischen Musiker jetzt noch auf wütende Weise kreativ sein wollen, nachdem sie endlich ihren unsäglichen George W. losgeworden sind und Barack Obama als ihren Top Friend auf ihr MySpace- Profile gehievt haben.

Wogegen lehnen sich Typen wie die Pariser Nachwuchs- Musiker von Stuck In The Sound eigentlich auf? Gegen die Politik? - Wohl kaum oder nur am Rande, denn die heutige Jugend ist auch in Frankreich eher unpolitisch. Das letzte Mal, daß junge Franzosen lautstark ihren Protest Kund getan haben, war vor ein paar Jahren, als der damalige Premierminister de Villepin ein Gesetz durchs Parlament peitschte, daß die Kündigung von jungen Angestellten für die Arbeitgeber erleichterte. Letztlich wurde nach wochenlangen Demos das umstrittene Gesetz gekippt und De Villepin, der sich durchaus Chancen auf das Präsidentschaftsamt ausrechnete, war politisch erledigt. Nutznießer der ganzen Sache: Nicolas Sarkozy, zu jenem Zeitpunkt Innenminister, der nun alleiniger Anwärter in seiner Partei auf das höchste Amt im Staate war...

Aber wogegen protestieren Stuck in The Sound denn dann, wenn nicht gegen die Herrschenden? Möglicherweise gegen die Tristesse der Pariser Vorstädte, oder vielleicht auch gegen ein zu spießig und konservativ empfundenes Elternhaus. Der Wunsch, beruflich nicht zu enden wie Vati mit seinem geregelten, langweiligen Leben, war ebenfalls schon immer ein guter Antrieb, es als Rockmusiker zu versuchen. Ein Job von 8- 17 Uhr? Nein, danke! So dachten und denken Nachwuchskünstler, schnappen sich eine Gitarre und lernen darauf zu spielen, pressen sich in eine enge Jeans, streifen eine schwarze Lederjacke über und hüpfen mit ihren Converse-Sneakers über die Bühnen kleiner Bars und verrauchter Clubs. Stuck in The Sound haben auch einmal so angefangen, sie trieben sich wie etliche andere Pariser Babyrocker in einer kleinen Bar namens The Shebeen rum, die irgendwann so kultig geworden ist, daß selbst Johnny "Razorlight" Borrell von dem Laden erfahren hat und ab und zu mal vorbei schaut, wenn er gerade in Paris ist. Plötzlich interessierte sich auch die Musikpresse, allen voran die Zeitschrift Rock & Folk für diese Szene und puschte sie mit euphorischen Berichten. Selbst der britische NME schrieb irgendwann über die Pariser Libertines- Klone. Stuck In The Sound waren aber genau wie ihre Kumpels von Nelson clever genug, sich ein wenig von der Szene der Babyrocker zu distanzieren. Erstens waren sie schon ein paar Jährchen älter als Schülerbands wie BB Brunes, die Shades oder Second Sex und zweitens klangen sie amerikanischer als ihre Mitstreiter. Ihre Vorbilder kamen nicht aus England und hießen auch nicht The Libertines oder The Clash, sondern Pixies, Nirvana und Sonic Youth. Von ihren Livequalitäten hatte ich schon viel Gutes gehört, die Gelegenheit dies zu überprüfen, hatte ich aber bisher noch nicht wahrgenommen. Heute also endlich mein erstes Konzert von und mit Stuck in The Sound, die gerade eben erst ihr zweites Album Shoegazing Kids auf den Markt gebracht haben.

Allerdings war es gar nicht so leicht zur Maroquinerie, dem Ort des Geschehens, zu kommen. Sagte ich nicht eingangs, daß gestreikt wurde? Eben! Und dies mußte ich dann auch am eigenen Leibe erfahren! Metros fuhren sehr unregelmäßig und die Wartezeiten waren überdurchschnittlich lang, was aber noch schlimmer wog, war die Tatsache, daß mein Anschlußbus Nummer 96 sage und schreibe 45 (!) Minuten Wartezeit hatte. Da bleibe mir gar nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen und den wahrlich nicht kurzen Weg zu latschen. Fluchend und keuchend kraxelte ich im teutonischen Stechschritt die steile rue menilmontant hoch. Wenn mir jetzt so ein Gewerkschaftsfuzzi entgegengekommen wäre, den ich für die Umstände hätte verantwortlich machen können, ich hätte ihm in meiner Wut glatt eine Backpfeife verabreicht! Oder gleich einen Tritt in die Eier! Dann hätte er womöglich hinterher so geklungen wie José, der Sänger von Stuck in The Sound.

Der smarte Frontmann der Band hat nämlich ein ungewöhnlich hohe Stimme. Er klingt ein wenig wie ein Eunuch oder auch wie Robert "The Cure" Smith, dem vom vielen Blut trinken schlecht geworden ist. Keine Frage: dieses Kehlchen polarisiert! Wer die Stimme von José nicht mag, kann mit Stuck in The Sound wohl nie warm werden. Anderereits ist der Wiedererkennungswert enorm, ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Als ich endlich in der Kellergruft der Maroquinerie angekommen bin, sind die Pariser schon beim vierten Titel angekommen. Der kleine Saal ist gerammelt voll, es ist kochend heiß und ich stehe im toten Winkel. Alles was ich sehe, sind euphorisierte junge Leute, die Abtanzen wie die Wahnsinnigen und einen Betonpfeiler, der mir die Sicht auf die Bühne versperrt. Irgendwann schaffe ich es, mich ein wenig besser zu platzieren und auch zu sehen, wer denn die Kids so in Verzückung bringt. Ich erkenne vier Burschen, von denen mir neben dem gutaussehenden Sänger vor allem der Bassist auffällt. Er erinnert mich an den einen Kerl von der Kelly Family, derjenige der inzwischen in einem strengen Kloster gelandet ist. Manche verkraften eben den Erfolg nicht so gut. Die Band Stuck in The Sound schon. Sie sind zwar nicht so bekannt wie die Fratzen, die bei den unsäglichen Castingshows gewinnen, aber in Indiekreisen haben sie doch mächtig Staub aufgewirbelt. Besonders ihr sensationeller Hit Toy Boy ist dermaßen schmissig und eingängig, daß die Fans es kaum abwarten können, bis die bärenstarke Nummer mit den unwiderstehlichen Gitarrenriffs endlich gespielt wird. Zum Glück schaffen es die vier Pariser aber zumindest live auch mit anderen Songs zu punkten. Never On The Radio wie Toy Boy vom Debütalbum Never Mind The Living Dead zieht auch extrem gut und Neulinge wie das gelungene Utah fügen sich auch schon nahtlos ein. Die Fans hier scheinen sowieso alle Lieder auswendig zu kennen. Sie sind mit Feuereifer dabei und tanzen sogar Pogo. Auch Crowdsurfer werden quer durch den Raum gestützt, bis sie irgendwann auf den Boden knallen. Das macht ihnen aber nichts, der Adrenalinstoß ist dafür zu groß. So wird schließlich eine Stunde zu höllisch lauten indierockigen Klängen abgetanzt, als sei es die letzte Party des Jahres.

Ganz wie die Profis lassen sich die Franzosen gleich zwei mal zurück auf die Bühne klatschen. Der erste Zugabenteil umfasst drei schmissige Songs, der zweite dann noch zwei, darunter das sehr fetzige Delicious Dog. Nach circa. 70 Minuten ist dann wirklich Schluß und die Jungs treten ganz gerührt ab, sie sind froh, daß die neuen Lieder schon so gut ankamen. Sie brauchen ihre Kräfte noch, vor ohnen liegt eine ausgedehnte Tournee durch Frankreich und am Ende sind sie sogar in Brüssel. Der französische Indireock kann sich glücklich schätzen, eine Band wie Stuck in The Sound zu haben. Von denen wird man noch viel hören, bestimmt auch in Deutschland!

Auf dem Rückweg sorgt übrigens ein Störenfried in der U-Bahn mit dem zweitliebsten französischen Hobby nach dem Streiken für kurzfristige Unruhe. Der offensichtlich bedröhnte Typ raucht in der fahrenden U-Bahn eine Hasch-Zigarette und lässt das Ding irgendwann bekifft zu Boden fallen. Dabei geht eine rumliegende Zeitung in riesigen Flammen auf und die Notbremse wird gezogen. Ich bin froh, daß ich irgendwann heil zu Hause ankomme! Streiktage sind wahre Geduldsproben!

Setlist Stuck In The Sound, La Maroquinerie, Paris:

01: Zapruder
02: What?!
03: Shoot Shoot
04: Never On The Radio
05: Ouais
06: Dumbo
07: Gore Machine
08: Playback
09: Utah
10: It's Friday
11: Toyboy
12: Erase
13: Teen Tale

14: Dirty Waterfalls
15: Dirty W.
16: Don't Go Henry

17: Delicious Dog
18: Cramp

Links:

- Mehr Fotos von Stuck In The Sound hier
- Videoclip Toy Boy
- Delicious Dog live




Mittwoch, 28. Januar 2009

Loney, Dear, Paris, 27.01.09

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Konzert: Loney, Dear
Ort: Le Motel, Paris
Datum: 27.01.2009
Zuschauer: vielleicht 80
Konzertdauer: ca. eine Stunde



Die Nachricht erreichte mich in den Abendstunden des 26. Januar. Per MySpace Bulletin verkündeten die Betreiber des winzigen Pariser Pubs le Motel eine kleine Sensation:

Emil Svanängen aka Loney, Dear würde in dem Laden, der ansonsten vornehmlich die Pariser Nachwuchs-Musikszene beherbergt, ein akustisches Konzert geben! Ich war schwer beeindruckt. Ein Künstler, der im Jahre 2007 mit gleich zwei Alben auf Platz drei der äußerst angesehen Jahresbestenlisten der Musikzeitschrift Les Inrocks verteten war auf kleinstmöglicher Bühne, zum Anfassen sozusagen, das gibt es nicht alle Tage!

Leider hatte ich aber für diesen Abend schon etwas vor. Schließlich wollte ich zusammen mit meiner Frau zu den Kaiser Chiefs ins Olympia. Lange eingeplant, einen riesigen Spaß verheißend und somit unverzichtbar. Was tun? Nun, da der Papa nicht alles gleichzeitig machen kann, schickt er einfach andere ins Motel. In diesem Fall unseren treuen Leser Philippe D. Der hatte schließlich Loney, Dear in der Maroquinerie zum Konzert des Jahres 2008 gewählt.

Er war so unglaublich nett, mir eine Zusammenfassung des Abends zuzusenden. Diese will ich euch auch nicht vorenthalten:

Die Konzertbühne im Motel ist wirklich winzig! Weniger als 3 Quadratmeter, denke ich! Und der Raum ist ebenfalls nicht größer als ein überdimensionaler Schuhkarton. Er war zum Bersten gefüllt. Emil Svanängen erschien alleine mit seiner Gitarre, seine hübsche Begleiterin, die ansonsten Keyboard spielt, war also heute nicht dabei. Grund für sein überraschendes Erscheinen war eine Art Warm Up für eine zweimonatige Konzerttour durch die USA (zusammen mit Andrew Bird!). Da wollte er sich wohl in Europa noch ein wenig einstimmen und die Titel seines neuen Albums Dear John testen. Morgen (28/01/09) wird er den Eurostar nach London nehmen und in der St Giles Church auftreten.

Er hat etliche Lieder vom brandaktuellen Album gespielt, darunter Airport Surroundings, I Was Going Out, Summers, Violent, Harsh Words, Under A Silent Sea, aber auch alte Liveklassiker wie Carrying A Stone, I Am John und das absolut fabelhafte Sinister In A Way Of Hope. Die Stimmung im Publikum war logischerweise famos!

Und das tollste war, daß Emil nach wie vor seine grundsympathische, offene und zugängliche Art beibehalten hat. Als ich ihm nach dem Konzert das neue Album zum signieren vorlegte, schaute er sich in aller Ruhe das Cover und das Booklet an und schien vom Ergebnis überrascht. Er hatte die CD bisher noch nicht in der Endfassung gesehen...

Nach Europa kommt er wohl wieder im April. Darauf kann man sich jetzt schon freuen!

Merci mille fois à Philippe pour ce très bon résumé!

Links:

Videoclip Loney Dear- Aiport Surroundings
Videoclip Loney, Dear - I Am John





 

Konzerttagebuch © 2010

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