Samstag, 20. Februar 2010

Everybody Was In The French Resistance Now & The Fiery Furnaces, Paris, 18.02.10


Konzert: Everybody Was In The French Resistance Now & The Fiery Furnaces
Ort: La Boule Noire, Paris
Datum: 18.02.2010
Zuschauer: nicht ganz ausverkauft
Konzertdauer: Everybody Was In The French Resistance Now etwa 40-45 Minten, The Fiery Furnaces circa 80 Minuten



Auch unter neuem Projektnamen ist Eddie "Art Brut" Argos ganz der Alte! Zusammen mit der höllisch attraktiven The Blood Arm Keyboarderin Dyan Valdes und einem ältlich wirkenden Gitarristen mit Hütchen (zuerst dachte ich, Michael J. Sheehy erkannt zu haben), haute der großgewachsene Engländer in der Pariser Boule Noire einen Kalauer nach dem nächsten raus und sorgte im Publikum für Lachkrämpfe. Everbody Was In The French Resistance Now heißt die neu formierte Band und natürlich klingt das Ganze auch ein wenig nach Art Brut. Logisch, schließlich gibt es auch hier den typisch argoschen Sprechgesang zu hören, aber anstatt eines gemeinen Basses und jaulender Gitarren vernimmt man erfeut das zuckersüße Stimmchen von Dyan Valdes und ihr flottesKeyboard Geklimper, das freilich ab und zu von einer rockigen Gitarre durchkreuzt wird. Eddie und Dyan formen wirklich ein reizendes Pärchen und sie lacht sich Rotwein trinkend am meisten kaputt, wenn er mal wieder vom Leder zieht, erklärt, daß My Way ein Song sei, der "very selfish" gemeint war und Späßchen über Avril Lavigne macht. Die vielleicht witzigste Szene ereignet sich, als plötzlich Strophen von With Or Without You gesungen werden und Eddie hinterher schmunzelnd kommentiert: "Unsere Version ist besser als das Original und zeigt Bono's Lied zum ersten mal von einer etwas menschlicheren und sympathischeren Seite." Sprüche diesen Kalibers gibt es gleich serienweise, aber ich werde mich hüten, jeden einzelnen Gag hier aufzulisten, denn Christoph wird Everbody Was In The French Resistance Now ja sehr bald in Köln begutachten und besprechen und die Gefahr ist hoch, daß Eddie dort genau die gleichen Jokes bringen wird. Aber das ist eigentlich egal, denn die Art und Weise wie er den Blödsinn erzählt, ist immer wieder komisch!

Unterhaltsam und auch musikalisch überhaupt nicht schlecht!

The Fiery Furnaces waren anschließend hingegen eher (gehobenes) Mittelmaß. Unfassbar bluesrockig udn somit ziemlich anders als auf den zahlreichen Alben klingend, ließen es Elanor Friedberger, ihr Bruder und zwei andere Musiker (darunter ein Bassist, der auch schon bei Sebadoh gewirbelt hat) von Anfang bis Ende krachen. Das war zu Beginn noch schwungvoll und bissig, auf Dauer aber zu eintönig. Viele Facetten, die es auf den Alben zu hören gibt, kamen hier kaum zur Geltung. Und irgendwann nervte auch die Stimme und die stets gleiche Mimik (der weltentrückte Blick, der ins Nichts geht) von Elanor ein wenig. Dennoch war es eigentlich kein schlechtes Konzert, denn die New Yorker sind schon eine coole Truppe. Elanor ist wahnsinnig lässig und wild wie eine streunende Katze und ihr Bruder smart und schelmisch. Letztlich hatte ich aber mehr Spaß mit der Vorgruppe.

Setlist Everybody Was In The French Resistance Now, La Boule Noire, Paris:

01: Creeque Allies
02: (I'm So) Waldo P. Emerson Jones
03: Coal die
04: Scarbeo
05: Superglue
06: Billie's Genes
07: My Way
08: Hey! It's Jimmy Mack
09: Think Twice (It's Not Alright)
10: G.I.R.L.F.R.E.N (You Know I've Got A)
11: Boyfriend


Setlist The Fiery Furnaces, La Boule Noire, Paris:

01: Rub-Alcohol Blues
02: Charmaine Champagne
03: Duplexes Of The Dead
04: Automatic Husband
05: Ex-Guru
06: Chris Michaels
07: The End Is Near
08: Keep Me In The Dark
09: Up In The North
10: Drive To Dallas
11: Evergreen
12: Crystal Clear
13: Chief Inspector Blancheflower
14: Cut The Cake
15: Ray Bouvier
16: Worry Worry



 

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