Samstag, 22. Juni 2013

Best Kept Secret Festival, Beekse Bergen, Tag 1


Festival: Best Kept Secret
Ort: Beekse Bergen / Tilburg
Datum: 21.06.2013  
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)


von Dirk aus Mönchengladbach

Mit einem neuen Festival ist es ja wie mit einer neuen Freundin, am Anfang ist man verknallt (hier ins Line-Up), aber damit es Liebe wird muss noch viel mehr passieren. Beim Best Kept Secret kommen viele gute Eigenschaften zusammen und ergeben eine tolle Partnerschaft. Die Veranstalter nutzen den dritten Tag des Wochenendes um den Bands bei der Reise zwischen den deutschen Zwillingsfestivals Hurricane und Southside einen weiteren Auftritt zu ermöglichen. Dazu präsentieren sie ein tolles Gelände mit See, Fähre, Wald, Strand sowie Übernachtungsmöglichkeiten im benachbarten Freizeitpark, handverlesenes Line-Up und Essen inclusive. Der bewusste Verzicht auf die ganz grossen Headliner zugunsten einer noch überschaubaren Grösse von 15.000 netten Holländern macht das Ganze noch empfehlenswerter. 

Das Wetter hielt sich entgegen aller Vorhersagen prächtig, und so konnte der Tag am frühen Nachmittag mit dem Elektropop der Wave Machines im kleinen Zelt beginnen. Sympatischer Auftritt der Liverpooler mit ausgiebigem Instrumententausch. Mit 25 Minuten leider arg kurz bemessen und ohne echte Höhepunkte. 

Swim Deep auf der grösseren Zeltbühne erwartete dann schon eine stattliche Anzahl textsicherer Holländer, die Band scheint dort bereits im Radio Airplay angekommen zu sein, was bei dem stark an MGMT (1. CD) erinnernden Sound auch kein Wunder ist. Die blutjunge, bunt bis trashig gekleidete Band mit ihren ebenfalls knallbunten Instrumenten hat viel Potential, besonders Drummer Zachary Robinson zeigte sein Können immer wieder. Stimmungshöhepunkt: Ein gelungenes Cover von Cindy Laupers Girls just wanna have fun. Hatte ich als Mann aber auch. 

Ofei war mir bisher nur mit zwei Videos im Netz aufgefallen, dort passte die Mischung aus Soul und Elektroklängen noch zusammen. Live erwies sich gestern die Präsentation eines einzelnen Musikers mit Keyboard auf den Knien, der abwechselnd in ein normales und ein Autotunemikro singt, als zu zähe Angelegenheit. Ohne Begleitung und Visuals als Mischung aus James Blake und Marvin Gaye bleibt die Hoffnung auf das erste Album. 

Also ab zu Mister Hype himself. Macklemore hält, was sich alle von ihm versprechen und reisst auf seinem ersten europäischen Festival dieses Jahr direkt mal ein prallvolles Zelt ab. Die Zuschauer sind lauter, als R. Lewis die Regler aufreissen kann. Maklemore kommt unglaublich sympatisch und natürlich rüber, springt ins Publikum und die Party ist auf der Bühne so gross wie im Pit davor. So muss es sein. Dass der Gute eigentlich nur drei klasse Songs zu bieten hat, stört hier keinen, in dem Fall nicht mal mich. 

Danach erstmal durchtrocknen, was während des Headliners Arctic Monkeys auf der Hauptbühne problemlos möglich ist. Ich kann die Begeisterung leider nicht teilen... zu vorhersehbar spulen die Briten den Auftritt ab, selbst die vielen Tageskartenbesucher mit Arctic Monkeys-Shirts geben sich verhalten. 

Also direkt weiter zu den Fuck Buttons, die im Zelt vor einem riesigen Mirrorball erneut das Zelt erbeben lassen. Hier wird am DJ Pult noch richtig gearbeitet und nicht nur lieblos die passende CD eingeschoben (s. Justice). 

Als Rausschmeisser darf dann noch Tyler, the Creator den holländischen Kids den modernen Rapper machen. Ein echtes Hitset mit einem Mix aus allen Alben und Projekten incl. den obligatorischen Wolfgang Rufen bietet der auf der Bühne gar nicht böse Amerikaner. Auch hier ist die Stimmung grossartig, die doofen Texte unwichtig und das ganze als Erlebnis in der vorderen Reihe mehr als in Ordnung. 

Danach noch ein paar Klänge von Space Dimension Controller der Daft Punk-mässig eine CD als Konzeptalbum veröffentlicht hat (CD Tipp). Jetzt noch einen hausgemachten Burger aus bestem Rindfleisch mit fair angebautem Weizenbrötchen.. und rauf aufs Fahrrad zur Unterkunft..... ein mehr als gelungener Tag, dabei wir das Lineup Samstag und Sonntag noch besser. Das Best Kept Secret ist keines mehr.

1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Akku leer? Tablet abgezogen? Abgereist? Sonst halt mündlich am 7ten...

 

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