Sonntag, 2. Juni 2013

Kevin Devine, Mannheim, 01.06.13


Konzert: Kevin Devine
Ort: Maifeld Derby, Mannheim
Datum: 01.06.2013
Zuschauer: volle Tribüne (Parcours d'Amour)
Dauer: gut 55 min




Nach einer musikalischen Sonderbarkeit, dem Auftritt des Schweizer (Indie-) Schlagersängers Dagobert (Bericht folgt, sobald sich das Erlebnis gesetzt hat), blieb ich auf der Tribüne des Reitstadions, um den Brooklyn boy Kevin Devine anzusehen. Die überdachten Plätze im Stadion bilden die dritte Bühne des Festivals, den Parcours d'Amours. Das Publikum sitzt auf der Tribüne, an deren Fuß die Künstler auftreten. Der Parcours ist ein wundervoller Ort, Konzerte anzusehen, was ich bisher viel zu selten gemacht hatte, weil auf den anderen Bühnen zu viel andere Highlights stattfanden.


Kevin Devine hatte ich noch nie gesehen, er stand aber auf meiner Wunschliste. Nicht nur auf meiner scheinbar, denn die Tribüne war voll. Rapper Casper, der neben vielen anderen Musikern vorher Dagoberts Weisheiten gelauscht hatte ("ich bin zu schön, um auszusterben" z.B.), war nicht mehr da, Plätze waren aber auch keine mehr frei.


Kevin schnallte seine Gitarre um und begann ohne große Show oder Ansagen. Seine Lieder - von denen ich wenige kannte, muß ich gestehen - leben von hervorragenden Texten und Kevins enorm abwechslungsreicher Art zu singen. Er spielte mit dem Abstand zum Mikro, sang mal sehr leise, brüllte dann wieder. Dabei konnte man ihm im Gesicht die Bedeutung der Lieder ablesen. 


Ich hatte ein gutes Konzert erwartet, aber nicht so ein gutes. Fabelhaft, alles was Kevin spielte. Ob Brooklyn boy, das grandiose Another bag of bones, ach, es war alles vorzüglich!

Nach ein paar Liedern sagte der Sänger, er müsse ein paar geschäftliche Angelegenheiten klären. Da ihn einige kennten, würde er jetzt Wünsche annehmen. "All night long!" - "All night long? You want me to play that Lionel Richie song?" Das könne er nicht. Aber etwas anderes. Er spielte Dancing queen von ABBA, obwohl er nur den Refrain kannte. Den Rest übernahm das sachkundige Publikum!


"Weitere Wünsche?" - "Brooklyn boy!" - "Das  habe ich eben schon gespielt."

Danach spielte der rothaarige Sänger ein paar weitere Wunschtitel, bevor wieder etwas Ungewohntes kam, Someday von den Strokes (aus deren Prä-aha-Phase).

Aber das andere Cover ging Kevin nicht aus dem Kopf. Bevor er sein letztes Lied Ballgame anstimmte, kommentierte er noch einmal "I mean... Dancing queen! Really!" Vermutlich beschäftigt ihn das immer noch.

Wow, war das toll. Gut, daß Kevins Europa-Tour jetzt beendet ist, so komme ich nicht in Versuchung, ihn jetzt direkt wieder anzugucken. Puh! Bestes Konzert des zweiten Tages!

Setlist Kevin Devine, Maifeld Derby, Mannheim:

01: Between the concrete and clouds
02: Off-screen
03: Brooklyn boy
04: Another bag of bones
05: She stayed as steam
06: Dancing queen (ABBA Cover)
07: Every famous last word (Miracle of 86)
08: Cotton crush
09: Someday (The Strokes Cover)
10: It never stops (Bad Books)
11: Just stay
12: Brother's blood
13: Ballgame



2 Kommentare :

Nelle hat gesagt…

Bei seinem eigenen Konzert am Dienstag in Oberhausen war er auch gewohnt großartig. Leider da ohne "Every famous last word", dafür mit "Protest singer".

Jens hat gesagt…

Danke für den schönen Artikel - ja, das Konzert (und Dancing Queen) waren wirklich großartig - wenn auch für mich nicht ganz das beste Konzert des Tages: Efterklang haben am Abend dann musikalisch doch noch alle(s) hinter sich gelassen...

 

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