Samstag, 1. Juni 2013

Scout Niblett, Mannheim, 31.05.13


Konzert: Scout Niblett
Ort: Maifeld-Derby, Mannheim
Datum: 31.05.2013
Zuschauer: durch einsetzenden Regen leider immer weniger
Dauer: knapp 40 min




Kurz vor der Autobahnausfahrt zum Festival erzählte eine nette Frau im Radio, daß Mannheim zwischen den beiden letzten Volkszählungen 24.000 Einwohner verloren habe und jetzt gegen den Zensus vorgehen wolle. Die können ja schließlich nicht weg sein. Und was hilft dann? Eine Klage!

Mannheim hat also über Nacht an Bedeutung verloren und ist jetzt kleiner als Karlsruhe. Allerdings hat Mannheim das Maifeld-Derby, und das hat ein großstadttaugliches Programm, obwohl es in einer ländlichen Umgebung liegt (sieht man einmal von den beiden Autobahnen und der Schnellstraße an drei der Außenseiten des Geländes ab). Vor zwei Jahren gab es die erste Ausgabe des wundervollen Festivals, das u.a. von Mitgliedern von Get Well Soon organisiert wird.

Als erstes hatte ich Garda gesehen, die in kleinerer Besetzung antreten mussten. Sie hätten zwei Wetteropfer zu beklagen. Nach Young Dreams aus Norwegen und Paper Beat Scissors kam um 18.30 mein erstes Tageshighlight. So war es jedenfalls vorher geplant.

Scout Niblett, die ich bisher leider nur einmal unter ein wenig widrigen Umständen im King Georg in Köln gesehen habe, war auf der Open Air Bühne angesetzt. Mit zwei Kollegen baute die in Portland lebende Britin ihre Sachen auf und nahm den Soundcheck vor. Als Schlagzeuger und Gitarrist kurz von der Bühne gingen und sie ein Lied anstimmte, guckten wir uns fragend an, ob das nicht vielleicht schon der Beginn wäre. Er war es, ein fliegender Start aus dem Soundcheck heraus.

Duke of anxiety war das Solostück, mit dem Emma ihr Set eröffnete. Danach kam ihr Schlagzeuger, der uns bekannt vorkam (und deutsch sprach) dazu und begleitete sie dezent zu All night long vom aktuellen Album It's up to Emma.

Mit bluesigen Gitarren kann man mich jagen. Es gibt ganz wenige Ausnahmen, ganz wenige nach Wüste klingenden Musiker, die ich uneingeschränkt mag. Scout Niblett gehört defintiv dazu. Dabei kann ich gar nicht mal sagen, woran das liegt. Aber das ist ja auch vollkommen egal, solange sie so eindrucksvolle Konzerte wie gestern spielt.

Zum dritten Lied (Gun) kam der zweite Gitarrist auf die Bühne. Am auffälligsten an ihm war zunächst sein wundervoller marineblauer Pullover mit eingestrickten Robotern! Auch wenn der Sizarr-Schlagzeuger heute vermutlich wieder Maßstäbe der Herrenobebekleidung setzt, war der Pullover grandios!

Mit dem Robo-Gitarristen kam leider auch der Regen. Ab Second chance dreams kam immer mehr Wasser vom Himmel. Und leider leerte sich der Platz vor der Bühne sehr flott. Dreißig, vierzig Zuschauer mögen am Ende noch da gewesen sein. Auch wenn ein frühzeitiges Wechseln ins Zelt wegen der Bedingungen (und wegen der nachfolgenden Daughter) verlockend gewesen wäre, bleib ich bis zum letzten Regentropfen bei Emma und ihren Begleitern. 

Nächste Woche spielt Scout u.a. im Steinbruch in Duisburg und bei hoffentlich besserem Wetter im Rahmen der King Ludwig Konzertreihe auf dem Dach des Museum Ludwig in Köln. Pflichtveranstaltungen! 

Setlist Scout Niblett, Maifeld Derby, Mannheim:

01: Duke of anxiety (solo)
02: All night long
03: Gun
04: Second chance dreams
05: Can't fool me now
06: My man
07: Your last chariot
08: Nevada
09: Let thine heart be warned


 
Video: Sophie (mehr)

1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Irgendwo habe ich gelesen, der Kölner Jan Philipp Janzen (von Spar/Urlaub in Polen) würde Scout als Drummer auf ihrer Europa-Tour begleiten. Mag sein, dass dem so ist und dass Du ihn daher kennst.

Das mit dem Wetter ist echt traurig, für Künstler, Fans und Veranstalter.:(
Dass Du wacker stand gehalten hast, macht Dich als echten Fan erkennbar. :)

 

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