Sonntag, 19. April 2015

The Districts, Köln, 11.04.15


Konzert: The Districts
Ort: Luxor, Köln
Datum: 11.04.2015
Zuschauer: ca. 200




von Dirk aus Mönchengladbach

Eine Kundenrezension listet Amazon zum tollen Album der Districts, bei London Grammar sind es 171. Der Indie-Rock hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt und so ist das Luxor an diesem Samstag nicht einmal ausverkauft, als die mit guten Kritiken zurecht verwöhnten Districts ihr Konzert im Luxor beginnen. 

Dabei sind die Voraussetzungen mehr als günstig. The Districts bieten eine sehr eingängige Version aus Indie und Rock. Vieles klingt wie bei den frühen Kings of Leon. Die CD bietet mehr als einen respektablen Radiohit, ist gut produziert und auf einem renommierten Label (Fat Possum) erschienen. Es könnte also viel passieren. Die Booker der Festivals suchen dringend neue Rockbands für ihre jährlichen Großevents. Nur mit immer austauschbarerem Pop und teuren DJ`s werden die Wiesen auf Dauer nicht voll bleiben. 

Ob das für die Districts allerdings so kommen wird, bleibt nach dem Auftritt mehr als fraglich. Sänger Rob Grote ist nun mal nicht der smarte Coverboy wie Caleb Followill. Mit seinem Schlabber T-Shirt und verschwitzten, schwarzen lockigen Haaren sieht er eher aus wie ein Mitglied der Melvins. 

Auch der Rest der Band wirkt unauffällig - aber nur bis die Musik einsetzt. Sofort verwandelt sich der Vierer auf der Bühne zu einem rollenden und dampfenden Zug aus heißem Rock mit Bluesanleihen. Auf der Bühne wird wild eine Art Zombie Gitarrengang geboten, der Hit Chlorine folgt früh im Set und sorgt auch für erste Bewegung im Publikum. 

Die Ansagen sind leider nicht zu verstehen, sehr viel Hall liegt in der Stimme. Auch die Gitarrenarbeit ist aufwendig. Auf dem Boden des kleinen Clubs liegen riesige Bretter mit diversen Effektgeräten. Der Gitarrist wirkt außerhalb seiner Sprungeinlagen oft mehr wie ein Stepptänzer der sekündlich neue Sounds aus seinem Instrument zaubert. 


Dies bremst leider etwas die Spontanität. Probleme gibt es auch mit dem Bass, sodass der Set etwas umstellt werden muss. Wie so oft ist dann schon nach ca. 50 min Schluss. Als Zugabe gibt es dann wie erwartet das schon auf Platte 8:30 Minuten lange Young Blood, hier in einer besonders ausführlichen Version. 

Die Zuschauer, darunter auch viele Amerikaner sind begeistert. Trotzdem war es nicht die ganz große Nummer. Vielleicht klingt diese Musik wirklich besser auf Festivalwiesen unter warmem Mondschein als in einem klimatisierten Club. Oder wie letztes Jahr im Spiegelzelt beim Haldern Pop. 



 

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