Dienstag, 8. März 2016

Karla-Therese & Christian Kjellvander, 07.03.16, Stuttgart


Konzert: Karla-Therese & Christian Kjellvander
Ort: Claudias Wohnzimmer in Feuerbach
Datum: 7. März
Dauer: 75 min
Zuschauer: knapp 40


Es gab eine Zeit, da ich Christian Kjellvander zu Hause viel gehört habe. Seine beiden Albem Songs from a two room chapel (2002) und  Introducing the past (2003) stehen auch noch in meinem Regal, wenngleich die Phase mit den traurigen Männerliedern dann doch irgendwie durch ist. Es ist ja mitunter doch etwas verwunderlich, wieviel reinste amerikana Musik aus dem nordischen Schweden kommt, allerdings liegt der Fall bei Herrn Kjellvander etwas anders, weil er seine Schulzeit in Seattle verbracht hat und somit die Kultur ein großer Teil von ihm geworden ist.


Vor einiger Zeit hatte er schon einmal Station in Stuttgart gemacht im Wohnzimmer. Aber an dem Abend hatte ich selbst musikalische Gäste. Umso mehr freute ich mich auf diesen Nachholtermin bei Claudia und Chrissie. Die Freude wurde noch größer nachdem ich sein Konzert letzte Woche in Karlsruhe (im jubez) hatte verpassen müssen. Sicher prägend für die Musik des Schweden sind seine warme Stimme und die sehnsuchtsvolle Melancholie, die doch nie in Trostlosigkeit umschlägt. Der Blick geht nach innen und damit in die Weite und lädt dazu ein, sich im Rahmen so einer gemütlichen Konzertstunde einfach mal fallen zu lassen.


Zur Zeit ist er in Deutschland im Duo mit seiner Frau unterwegs und am Bühnenrand saß dann auch ein kleiner Mann gebannt über sein Spielzeug gebeugt. Dieses Setting gab der Musik zugleich einen mehr geerdeten Touch. Die Frage: Warum so ein Gegrübel? beantwortet sich wohl auch leichter damit, dass man auf sein Kind schaut und die Reihe der Vorfahren entlang in die Zukunft fortgesetzt blickt mit Liebe und Bangen im Herzen.

(c) Isi
Schon das erste Lied erfüllte meine Erwartungen an den Abend ganz und gar: ein stimmlich warmes Duett. Die weibliche Stimme perfekt passend und dabei mehr wie skizziert. Einmal mischte sich sogar ganz beiläufig als dritte Stimme der Sohnemann dazu, woraufhin der Refrain zum mitsingen freigegeben wurde. Ein sehr sympatischer Moment. Das Gitarrenspiel war sparsam und fast zurückhaltend aber auf den Punkt eingesetzt.


Es gab eigentlich wenig Ansagen im Laufe des Abends - was aber auch irgendwie passte. Die Stimmung war nämlich: Wir sind uns ohne große Worte einig. Die Geschichte über Karsten aus München
mit dem gerahmten Townes van Zandt Plakat war eine Abweichung von der Regel, die aber auch gleich überleiten half zum Coversong: If I needed you would you come to me... .

In diesem Moment konnte man das eigentlich nur mit JA! beantworten. Und der Song für sein Kind gab mir einen kleinen Stich ins Herz. Wir verletzlichen Menschen sollten wohl noch viel besser zusammenhalten! Das passte innerlich auch zu einen traurigen Gedenktag.


Tourdaten
09.03. Schwäbisch Hall Anlagencafé
10.03. Jena Brandmarken
11.03. Dresden Dreikönigskirche
12.03. Weilburg LindenCult
13.03. Münster Fachwerk
14.03. Hannover TAK



2 Kommentare :

E. hat gesagt…

kjellvander in wohnzimmern unterwegs?
manchmal ist sie schon verückt diese welt.

Gudrun hat gesagt…

E. vielleicht auch bald in KA...

 

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