Sonntag, 4. Dezember 2016

Ash, Hasselt, 03.12.16


Konzert: Ash (20 Jahre 1977)
Ort: Muziekodroom, Hasselt
Datum: 03.12.2016
Dauer: 75 min (reguläres Set; plus Zugaben)
Zuschauer: knapp 200



Ich habe Ash - wie alle anderen damals - 1996 mit ihrem Album 1977 kennengelernt. Obwohl die Konkurrenz damals riesig war, schaffte es das Debüt der nordirischen Band auf Platz eins der britischen Charts, Oh yeah, Kung Fu, Girl from Mars, Goldfinger in die Lieblingsliedlisten aller Menschen mit Musikgeschmack. Kaum schreibe ich "Oh yeah", habe ich einen Ohrwurm. Das klappt seit 20 Jahren!

Vor einiger Zeit spielten Ash schon einmal 1977 live, leider außerhalb meiner Reichweite, ich fühlte mich beleidigt! Aber der Band fiel wohl auf, daß einige wenige Konzerte damit Perlen vor die Säue wären, also kündigten sie eine ganze Tour an. Gottseidank mit drei Deutschland-Terminen! Da ich in meiner Familie nur der zweitgrößte Ash-Fan bin und das Patenkind an einem Sonntag nicht zu Konzerten gehen kann, begann meine 1977-Tour schon Samstag in Hasselt in Belgien.


Wir waren früh im Muziekodroom, einem der vielen grandios-tollen echten Konzertsäle in Benelux. Das Muziekodroom liegt in einem Gewerbegebiet am Kanal. Der Saal ist im ersten Stock und war noch geschlossen. Wir nutzten die Zeit, um die Live on Mars, die gerade erschienene Aufnahme eines Konzerts von 1997 zu kaufen. Verkauft wurde sie von Bassist Mark Hamilton, der vor der Show Merch-Dienst hatte (und ein Gaming-Video anguckte, wie das Patenkind begeistert feststellte). Als wir danach mit anderen wieder vor dem Saal warteten, kam ein Clubmitarbeiter und sagte uns allen, das Konzert finde im kleinen Saal statt.

Dieser kleinen Saal war sehr klein, laut Website passen 200 rein. Als es um 21:15 losging (ohne Vorgruppe), war der Raum ziemlich voll. Die Band kam durch den gleichen Eingang wie wir und begann mit Lose control, dem ersten Stück der Platte. Seit einigen Jahren spielen immer mehr Gruppen Alben komplett, dabei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Ash folgen dem konservativen Ansatz: erstes Lied bis letztes Lied. Also war das Programm am Anfang nicht überraschend und die großen Hits früh dran. Goldfinger und Girl from Mars, Kung Fu und Oh yeah sind sonst eher am Ende eines Konzerts dran. 



Es war alles wie immer: so viele großartige Songs, all die abenteuerlichen Verrenkungen des Bassisten (einmal schien er in einen Spagat fallen zu wollen), das Tanzen von Gitarrist Tim Wheeler zwischen seinen Gesangsparts, die kurzen Pausen zwischen den Stücken und Tims Gibson Flying V (gegoogelt). Natürlich sind bei Ash auch immer viele mitsingende Briten, allerdings waren auch die Einheimischen textsicher und gezielt wegen der Band da. Es war toll!


Nach 55 Minuten war 1977 fertig. Meine Erkenntnis danach: auch live ist das Album grandios! Den Hidden Track nach Darkside lightside sparten sich die drei glücklicherweise. "Die drei" stimmte bei den ersten 1977-Konzerten nicht ganz. Bei einigen der Lieder war auch Charlotte Hatherley auf die Bühne gekommen, bei dieser Tour natürklich (und leider) nicht.


"Wir spielen jetzt noch ein paar Stücke von damals", gab Tim danach lapidar durch. Und auch alleine für dieses Zusatzpäckchen hätte sich die Fahrt nach Flandern gelohnt. Es fing an mit der ersten Single Jack names the planets (damals noch mit Pluto!), einem der tollsten Lieder der Band. Danach Petrol, die zweite Single. Mein Liebling des Abends war das dritte zusätzliche Lied, Uncle Pat, die - tataaa! - dritte Single. Die Singles vier bis acht hatten sie vorher gespielt, also kamen nach Uncle Pat andere Besonderheiten: zunächst mein heimlicher Wunsch Cantina Band (aus Star Wars - Hashtag: Han shot first) in einer ganz kurzen Version ohne die vielen Soli nach der eigentlichen Melodie. Das zweite Cover Does your mother know? von ABBA hatte ich lange schon vergessen. "Warum wir das spielen? Weil es eine B-Seite war [von Oh yeah]. Warum wir damals ABBA gecovert haben, ist eine andere Frage!" Naja, warum bloß? Weil es ein tolles Lied ist und Ash daraus einen Knüller gemacht haben.

Unser letztes Lied war die neunte Ash-Single A life less ordinary, das das reguläre Set beendete. 

Es war phänomenal gut, die Setlist ein Traum. Das muß ich heute noch mal sehen.


Setlist Ash, Muziekodroom, Hasselt:

1977:
01: Lose control

02: Goldfinger
03: Girl from Mars
04: I'd give you anything
05: Gone the dream
06: Kung Fu
07: Oh yeah
08: Let it flow
09: Innocent smile
10: Angel interceptor
11: Lost in you
12: Darkside lightside

13: Jack names the planets
14: Petrol
15: Uncle Pat
16: Cantina band (John Williams Cover)
17: Does your mother know (ABBA Cover)
18: Life less ordinary

Zugabe: ? 

Links:

- aus unserem Archiv:
- Ash, Köln, 17.11.15
- Ash, Köln, 19.09.07
- Ash, Hohenfelden, 19.08.07
- Ash, Wiesbaden, 04.05.07
- Ash, Köln, 03.05.07


 

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