Montag, 5. Dezember 2016

Ash, Köln, 04.12.16


Konzert: Ash (20 Jahre 1977)
Ort: Luxor, Köln
Datum: [hier]
Dauer: Ash 105 min, Minor Cabinet knapp 30 min
Zuschauer: wohl so gut wie ausverkauft



Es gibt kaum etwas, das ich mehr hasse als posende Musiker. Ein Bein auf der Monitorbox, das Instrument in die Höhe, all diese Mucker-Folklore, schrecklich! Na gut, es gibt schon Sachen, die ich noch mehr hasse. Diese Echo-Spielchen. Band: "hejo" - Publikum: "hejo" - Band: "hehejo" - Publikum: "hehejo". Das ist in Bierzelten ok (weil ich nicht da sein muß), aber natürlich nicht in Konzertsälen. Das Publikum zum Mitklatschen animieren: scheußlich! Noch schlimmer als diese Fiesigkeiten sind rockige Gitarrensoli, dagegen klingen selbst Saxofone sexy. Am widerlichsten sind Soli auf diesen V-förmigen ZZ-Top-Gitarren! Musik aus der Hölle!

Bei Ash gibt's das alles.


Und trotzdem liebe ich die nordirische Band auch live. Und ich liebe sie so sehr, daß ich schweren Herzens auf Locas In Love verzichtete, die zeitgleich ihre Wintergala in Köln spielten. Ash sind seltener. 


Im Gegensatz zum Vorabend, dem ersten Europa-Konzert der 1977-Tour in Hasselt, war das Interesse riesig, das Luxor war früh voll (die Krefeder Vorgruppe Minor Cabinet begann schon um 20 Uhr). Obwohl das letzte eigene Konzert von Ash in Köln lange her sein muß (ich erinnere mich an keines in den letzten Jahren), ist das Interesse an der Band riesig. Mich überraschte vor allem der große Anteil jüngerer Leute. Wenn Gruppen das 20. Jubiläum einer Platte feiern, sind Zuschauer unter 30 ungewöhnlich, vor allem wenn die dann jedes Lied mitsingen.

Der erste Teil des Konzerts bestand wieder aus den zwölf Titeln des Ash-Debütalbums. Weil sie das in der chronologischen Reihenfolge spielen, kommen die ersten großen Hits früh, die nächsten in der Mitte. Dazwischen sind die schwächeren Stücke der Platte (I'd give you anything, bei dem es gestern ein ewig langes Gitarrensolo gab (s.o,) und Gone the dream). 1977 wurde aber durchgängig gefeiert und mitgesungen, egal ob Oh yeah, Goldfinger, Kung Fu und Girl from Mars oder eben Darkside lightside, Let it flow

Nach 55 Minuten war 1977 gespielt. Es hatte schon da sicher niemand bereut, seinen Abend im Luxor zu verbringen. "Instead of watching Tätort" (Tim Wheeler).

Nach 1977 kam der Nachschlag in Form von sieben weiteren Lieder der Phase vor uns nach der Platte. Die drei ersten Singles Jack names the planets, Uncle Pat und Petrol (diesmal nicht chronologisch), die beiden B-Seiten Cantina Band und Does your mother know (das ABBA-Cover von Oh yeah) und eine der zahlreichen B-Seiten von Goldfinger, die ich aber nicht erkannt habe. Das Lied nach Does your mother know war weder Sneaker noch I need somebody noch Get ready. Hmmm, aber da der Sänger der Band sein Werk besser kennt als ich, war es wohl doch eines der drei. 


Bis dahin gab es die ersten Crowdsurfer und eine gleichbleibend gute Stimmung. "Wie oft waren wir jetzt in Köln? Zehnmal? Fünfzehnmal? War jemand bei allen Konzerten? Ja, wir drei." Und zum Bassisten: "Thanks for coming, Mark!"

Der nächste Riesenhit, die Single nach 1977 (aus dem gleichnamigen Film mit Cameron Diaz und Ewan McGregor, den ich viel zu lange nicht gesehen habe) A life less ordinary, beendete den regulären Teil des Abends. 


Mit den Zugaben wurde es dann neuer. Erst das tolle Orpheus, dann Machinery und Let's ride von der letzten Platte, bevor das wunderschöne Shining light das Konzert beendete. Das dachte ich zumindest, denn besser konnte es ja nicht mehr werden, außerdem hatten Ash spätestens da alle Hits gespielt. Ich hatte aber Burn baby burn vergessen, das dann wirklich den Deckel drauf setzte.


Setlist Ash, Luxor, Köln:

1977:
01: Lose control

02: Goldfinger
03: Girl from Mars
04: I'd give you anything
05: Gone the dream
06: Kung Fu
07: Oh yeah
08: Let it flow
09: Innocent smile
10: Angel interceptor
11: Lost in you
12: Darkside lightside

13: Uncle Pat
14: Petrol
15: Cantina band (John Williams Cover)
16: Jack names the planets
17: Does your mother know (ABBA Cover)
18: ?
19: Life less ordinary

20: Orpheus (Z)
21: Machinery (Z)

22: Let's ride (Z)
23: Shining light (Z)
24: Burn baby burn (Z)

Tour:

05.12.: Knust, Hamburg
06.12.: Lido, Berlin

Links:

- aus unserem Archiv:
- Ash, Hasselt, 03.12.16

- Ash, Köln, 17.11.15
- Ash, Köln, 19.09.07
- Ash, Hohenfelden, 19.08.07
- Ash, Wiesbaden, 04.05.07
- Ash, Köln, 03.05.07



1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Das Lied war "T.Rex" und ist eine B-Seite von Oh Yeah, ich glaube, Tim war sich da selber nicht mehr so sicher. Ist ja auch lange her ;) Danke für den schönen Bericht!

 

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