Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mammoth Penguins, Köln, 20.10.16


Konzert: Mammoth Penguins
Ort: Stereo Wonderland, Köln
Datum: 20.10.2016
Dauer: 50 min
Zuschauer: gut 20



Emma Kupa ist eine Art Star der Indiepop-Szene. Gemeinsam mit Darren Hayman (von Hefner) hat sie The Hayman Kupa Band, sie spielte in Standard Fare, ist regelmäßig Live-Gast bei Allo Darlin' und hat seit 2013 mit Mammoth Penguins eine neue Band, die Ende Oktober zum ersten Mal in Köln auftrat.

Wie viele Bands aus dem wundervollen Spektrum des Indietracks-Festivals erschien die bisher einzige Platte des Trios aus Cambridge auf Fortuna POP!, dem Londoner Label, das im März mit einem Festival in London seinen Betrieb einstellen und eine riesige Lücke in dieser Mini-Szene hinterlassen wird. Außerhalb der kleinen Indiepop-Blase wird kaum jemand bemerken, wenn Bands wie Mammoth Penguins noch mehr Probleme bekommen werden, jemanden zu finden, der ihre Lieder veröffentlicht, wer Künstler wie Emma einmal live gesehen hat, wird das schmerzhaft spüren.

Natürlich hatten auch Mammoth Penguins nicht viele Leute ins Stereo Wonderland gelockt. Wie auch? Auf gut Glück geht heute kaum noch jemand zu einem Konzert. Dabei war das Risiko winzig, der Eintritt kostete weniger als eine Autowäsche.* 

Mammoth Penguins begannen um kurz nach neun mit Make a difference vom hervorragenden Album Hide and seek. Neben Emma gehören Bassist Mark Boxall und Schlagzeuger Tom Barden zur Band. Gerade das Schlagzeug klang herrlich roh, es hatte viel von Bands wie den Vaselines. Mammoth Penguins sind keine fehlerfreien Musiker, auch Emmas hat sicher nie Geld für Gesangsstunden ausgegeben. Das Zusammenspiel der drei passt aber perfekt und wahrscheinlich würden die gemeinsamen Lieder glatt produziert vollkommen uncharmant sein. Ich muß nicht betonen, daß mir DIY-Bands irre gut gefallen, ich lobe schließlich immer wieder welche und liebe Pastels und alle Pastelartigen

Auf Hide and seek ist kein schlechtes Lied. Weil ich die Platte dieses Jahr oft gehört habe, waren die meisten der Stücke alte Bekannte. Strength in my legs ist einer meiner Lieblinge. Das, Propped up, Cries at the movies und das von einer Geburtstagskarte Emmas Großvaters inspirierte When I was your age ("I had two kids and a wife") sind große Hits und Ohrwürmer, die ich im Prinzip den ganzen Sommer im Kopf hatte. Aber auch der Rest stand denen wenig nach. Mein Liebling des Abends war das unveröffentlichte Put it all on you, bei dem die beiden Männer Emma mit hoch gesungenen Uh-uh-uh-uh-uhs begleiteten. Ein ganz großartiges Lied, das einen herrlich treibenden Beat hat und auch von Allo Darlin' stammen könnte.

In ein paar Tagen sehe ich Emmas andere Band, die Hayman Kupa Band als Support einer der Abschiedsshows von Allo Darlin'. Deren Auflösung tut weh, solange aber Bands wie Mammoth Penguins da sind, kommt der Indiepop-Fan leichter darüber weg.

Wundervolles Konzert im Stereo Wonderland!


Setlist Mammoth Penguins, Stereo Wonderland, Köln:

01: Make a difference
02: Played
03: Cries at the movies
04: Strength in my legs
05: March of the penguins
06: Put it all on you
07: Chewing gum
08: I wanna ...?
09: Propped up
10: Restrained (?)
11. When I was your age

12: ? (Z)

 
* Hörensagen. Woher soll ich wissen, was eine Autowäsche kostet? 

Mehr Fotos, wenn ich die gefunden habe...



 

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