Samstag, 30. Juni 2007

Rückblick 2: Wireless Festival, London, 17.06.07


Konzert: Wireless Festival

Ort: Hyde Park, London
Datum: 17.06.2007
Zuschauer: 20.000


Neben der Main-Stage und der XFM-Stage gab es auch noch eine dritte Bühne beim O2 Wireless Festival in London, nämlich die in einem Zelt gelegene Tuborg-Stage.

Hier bekam ich zunächst noch ein paar Lieder der Londoner Band Prego mit, die wundervoll sphärischen Post-Rock bzw. Shoegazing spielt. Vergleichbare Bands, die auch von der Band als Enflüsse genannt werden sind somit Mogwai, Explosions In The Sky, Sigur Ros, aber auch amerikanische Ikonen des Indie-Rocks, wie z.B. Pavement und Yo La Tengo. Auch Snow Patrol oder Coldplay konnte man raushören. Schade, daß der Auftritt nur auf eine Länge von 30 Minuten begrenzt war, ich hätte ihnen durchaus länger zuhören können... Eine echte Entdeckung!

Von den Engländern The Heights hörte ich gar nur ein einziges Lied, weil auf den anderen Bühnen zuvor Interessantes lief und der Zugang zu den Zelten nicht immer ganz reibungslos verlief. Auch The Heights durften nur eine halbe Stunde lang spielen, ich erkannte aber schnell, daß ich es mit einer straighten und schnörkellos rockenden Band zu tun hatte, die man eventuell mit Hüsker Dü oder den Replacements vergleichen konnte. Ihr erstes Album "Toys And Kings" erscheint demnächst, ich werde es mir zulegen!

Weniger angetan war ich von den vor allem vom NME gelobten Ripchord. Alles was sie spielen hat man in letzter Zeit unzählige Male so ähnlich gehört und zwar von den Rifles, den Pigeon Detectives und anderen jungen Bands, die alle den Libertines und den Artic Monkeys nacheifern, im Unterschied zu diesen aber das Ganze poppiger und weniger schrammelig bringen. Nichts für mich, aber bestimmt etwas für Leute, die immer noch nicht von den wie Pilze aus dem Boden sprießenden britischen Nachwuchsbands gelangweilt sind. Ripchord stammen aus Wolverhampton und spielen im August beim Haldern-Pop Festival. Mit Sicherheit auch dort wieder im Gepäck: ihre eingängigen Hits "Look Up Your Daughter" und "Backstabber".

Auch auf der Hauptbühne gab es noch Witziges zu entdecken. Vier Japaner, darunter auch Frauen hüpften in orangefarbenen Raumfahreranzügen wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend, spielten ihren trashigen Punk-Rock teilweise auf der Flöte und sorgten so für etliche Lacher beim Publikum. Der Name, der Band aus Tokio: Polysics. Im NME brachten sie es im Jahre 2006 schon einmal zu einer hohen Wertung von 8/10 Punkten für ihr Album. Die Kaiser Chiefs sind große Fans der Nippon-Punker und haben deshalb später nicht zufällig den Sänger bei "Na Na Na Na Na" mit auf die Bühne geholt!

Von The Twang habe ich schließlich im XFM-Zelt zwar noch ein paar Lieder mehr mitbekommen als Christoph, aber da ich die CD der Newcomer vorher noch nicht kannte, kann ich an dieser Stelle keine Lieder nennen. Allerdings ist zu konstatieren, daß sie mit ihrem Madchester-Sound beim Publikum sehr gut ankamen und es sogar schafften, das Zelt auch dann noch relativ voll zu halten, als die Editors bereits auf der Hauptbühne mit ihrem Set begannen. Man muß The Twang 2007 unbedingt im Auge behalten!

von Oliver


 

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