Dienstag, 21. August 2007

Eagles Of Death Metal, Hohenfelden, 19.08.07


Konzert: Eagles Of Death Metal

Ort: Stausee Hohenfelden (Highfield Festival)
Datum: 19.08.2007
Zuschauer: so einige


Wenn Testosteron einen Duft hätte, dann hätte es wohl gewaltig gemieft während des Auftritts der Eagles Of Death Metal!

Sänger und Gitarrist Jesse Hughes versprühte nämlich dermaßen viel von dem männlichen Sexualhormon, daß man damit wohl noch zehn Radfahrer bei der Tour de France hätte dopen können. Tätowiert bis zum Geht-Nicht-Mehr posierte der rotblonde Typ oft am Bühenrand, heizte so dem Publikum ein und ließ einen Macho-Spruch nach dem anderen vom Stapel. "I love German girls, I really love them", sagte er gegen Mitte des Sets. "So the next song will be 'German Girl'", fuhr er fort. "Normally it's called 'English Girl', but today I change the name, because after the gig I'd like to have a German girl in my room"...

Natürlich war jeder Spruch und jede Pose mit einem Augenzwinkern versehen und nicht allzu Ernst zu nehmen, schließlich wurden hier sämtliche Klischees über "Sex, Drugs and Rock 'n' Roll" ausgepackt, und oft hatte man den Eindruck, bei Jesse "The Devil" Hughes und seinen Bühnenpartnern handele es sich um Karrikaturen.

Bandmitgründer Josh "Queens Of The Stone Age" Homme war zwar nicht mit von der Partie, aber dafür konnte man sich köstlich über den dicken, glatzköpfigen (na ja fast, eigentlich hatte er einen kleinen Irokesen-Schnitt) Gitarristen und den an Slash von Guns And Roses erinnernden Bassisten amüsieren. Lediglich der Schlagzeuger (wahrscheinlich Gene Trautmann) sah "normal" aus.

Zum Schreien komisch war inbesondere die Gestik von Jesse "The Devil", wenn er fast pikiert die Finger spreizte, hatte man das Gefühl, einen homosexuellen Cowboy vor sich zu haben. Ich denke aber nicht, daß es sich um eine Verunglimpfung handelte, dafür wurde einfach alles zu sehr ins Lächerliche gezogen. Alles andere als lächerlich war aber der musikalische Auftritt der alten Säcke.

Keine Spur Death Metal, dafür aber umso mehr staubtrockener Rock 'n' Roll mit Blues-Elementen wurde geboten, wobei zwischen Songs vom ersten Album "Peace, Love And Death Metal" und dem neuen Werk "Death By Sexy" schön gewechselt wurde.

Von letzgenanntem Longplayer stammten dann auch die beiden wohl größten Hits "Cherry Cola" und natürlich "I Want You So Hard", die gegen Ende kamen. Abgerundet wurde der unterhaltsame Auftritt schließlich von "I Only Want You". Die Tatsache, daß zahlreiche Festivalgäste nach dem Set noch lange "Boys Bad News" auf den Lippen hatten, spricht anschaulich für die Einprägsamkeit der Lieder der Testosteronmonster von Eagles Of Death Metal.



 

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