Samstag, 24. Januar 2009

DKDENT, Köln, 23.01.09


Konzert: DKDENT
Ort: Stadtgarten Restaurant, Köln
Datum: 23.01.2009
Zuschauer: das Restaurant war voll - aber nicht aufmerksam
Dauer: vielleicht 45 min.


DKDENT kenne ich schon eine ganze Weile. Ich glaube, die Köln/Düsseldorfer Elektroband ist mir bei myspace über den Weg gelaufen, kurz nachdem ich mich da angemeldet hatte. 2006 muß das wohl gewesen sein. Gelegenheit, DKDENT zu sehen, bot sich aber seitdem nicht, da die Gruppe nicht häufig auftritt. Das wohl bislang spektakulärste Konzert war der Support der Pet Shop Boys auf der Bonner Museumsmeile im Juli 2006.

Ich muß gestehen, daß in den letzten Jahren DKDENT etwas aus meinem Focus gerückt sind. Ich besitze zwar ihre tolle Debut-EP, habe aber auch die lange nicht mehr gehört. Leider gehen auf klasse Sachen im Wust der vielen CDs und neuen
Bands und was auch immer unter. Nichtsdestotrotz war ich hocherfreut, beim Durchklicken von Clubseiten, ein DKDENT Konzert im Kölner Stadtgarten zu entdecken. Ganz genau sollte der Auftritt im Rahmen der Cologne Music Week (von der ich vorher noch nichts gehört hatte) im Restaurant des Stadtgartens stattfinden.

Die Entscheidung, nach Köln zu fahren, war dann aber doch sehr spontan, weil ich eigentlich zu lustlos und unmotiviert war, mich noch einmal Richtung Tür zu bewegen. Neugierde schlägt aber
glücklicherweise meist Trägheit, also erreichte ich drei Minuten vor dem angesetzten Konzertbeginn das überfüllte Restaurant.

Für ein Konzert, daß man bewußt sehen möchte, ist solch ein knackevolles Bistro der denkbar falsche Ort. Vor der Bühne standen erste einmal die normalen Tischreihen, die alle besetzt waren, allerdings nicht von Leuten, die sich furchtbar für den Liveauftritt zu interessieren schienen. Dahinter in den Gängen stapelten sich die Gäste. Dadurch
- und durch die vielen Gespräche im Raum, enstand eine Unruhe wie in einer Bahnhofskneipe.

Nach ewigem Soundcheck begannen DKDENT etwa um elf ihr Set. Es gab offenbar massive Probleme mit Rückkopplungen, die die Band zwangen, leiser zu spielen. Vor allem Sängerin Stephanie war zu Begin kaum zu verstehen. Da DKDENT-Lieder zwar elektronisch aber auch mit viel Gesang funktionieren, fehlte durch die Tonprobleme eine ganze Menge. Es wurde zwar irgendwann besser (lauter!), allerdings nicht ohne das Publikum nicht auch seine Lautstärke erhöht hätte...

Dabei hätte es spannend sein können, denn Stephanie und Keyboarder Dirk, beide in weiß gekleidet, wie auf allen PR-Bildern (die Vorlage für meine erste Lego-Spielereien waren), hatten zwei weitere Musiker dabei. Unterstützt wurden die beiden von
Schlagzeuger Hendrik und Bassist Markus Brachtendorf. Mir gefiel die zusätzliche Liveunterstützung sehr - vermute ich, denn das meiste ging wirklich im Gebrummel unter.

Dirk, der die meiste Zeit an seinen Samplern verbringt, um immer wieder neue elektrische Sounds hervorzuzaubern, griff irgendwann zu einer Gitarre und wurde ganz analog. Auch das war äußerst pfiffig, wie ich fand! Daß Stephanie Akkordeon spielt, hatte ich gewußt, daher überraschten mich die zahlreichen Einsätze des Instruments nicht.

Zu einzelnen Liedern kann ich leider zu wenig sagen. Erstaunlicherweise erinnerten mich DKDENT oft an Pizzicato Five, eine Referenz, auf die ich eigentlich vorher nicht gekommen wäre. Auch wenn die Japaner musikalisch keine "80er Band" sind, klangen DKDENT auch immer wieder wie Elektropop Gruppen aus dieser Zeit.

Ich möchte DKDENT ganz sicher noch einmal sehen, dann gerne kleiner und leiser. Denn auch wenn die Musik der beiden Rheinländer vielleicht nicht wahnsinnig neu ist, ist sie doch sehr gut und macht Spaß.




1 Kommentare :

Oliver Peel hat gesagt…

Jeden Tag ein Konzert, Du bist nicht mehr zu stoppen, Kollege :)

 

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