Samstag, 24. Juli 2010

Tokyo Police Club, Latitude, 16.07.10


Konzert: Tokyo Police Club
Ort: Latitude Festival
Datum: 16.07.2010
Zuschauer: vielleicht 1.000
Dauer: 35 min


Vor lauter sehenswerter Bands hatte ich unmittelbar vor dem Festival vergessen, daß ja auch Tokyo Police Club auftreten würden. Als ich irgendwann Freitag nachmittags anhand des Programmbuchs meinen Tagesplan machte, entdeckte ich die Kanadier zu meiner großen Freude wieder.

Und genau das war auch das Motto: ein mögliches Wiederentdecken, denn in den gut zwei Jahren, seit ich Tokyo Police Club zuletzt gesehen hatte, habe ich nicht furchtbar oft Musik der Band gehört. Aus den Augen, aus dem Sinn, vollkommen unverdient, aber wer nicht live präsent ist, fällt eben auch leichter bei mir hinten runter.

Freudig angespannt aber auch sehr schlecht vorbereitet, ging ich dann also in den Auftritt der Band, der der vorletzte meines ersten Latitude-Tages sein sollte. Vorher hatte Luna Belle sich auf der Sunrise Stage ausgetobt, sehr zur Freude der vielen Kinder im Publikum. Die blieben dann auch für Tokyo Police Club und pogten, was das Zeug hält (und mit Kindern meine ich Kinder, nicht etwa 20jährige!).

Das Konzert begann mit viel Unbekanntem, denn ich kannte Champ, das zweite Album der Band, bis da noch nicht. Da aber der Großteil der gespielten Lieder von der neuen Platte stammte, gab es viel zu entdecken.

Allerdings blieben die ganz großen Entdeckungen erst einmal aus. Mit Abstand am besten zogen nämlich mit Nature of the experiment, Tessallate und Your English is good drei alte Lieder. Auch wenn jetzt im Nachhinein, nach einigen Hördurchgängen die Platte bei mir mehr und mehr gewinnt, empfand ich die neuen Stücke live wenig aufregend. Es fehlten mir die hymnischen Qualitäten der alten Hits, die aber trotzdem schrullig genug sind, einen besonderen Charme zu versprühen. Favourite colour ist ein gutes Beispiel dafür. Live fand ich das Stück eine Ecke flacher als alle Songs von den Veröffentlichungen vorher.

Bambi, in das ich mich langsam reinhöre, war live vollkommen langweilig. Richtig überzeugt hatte mich eigentlich nur End of a spark.

Tokyo Police Club haben sicher sehr bewußt einen Schritt in Richtung weniger versponnen, also radiotauglich. Kein Wunder, daß sie mit Owl City auf Tour gehen sollten. Dafür muß man dann eben in Kauf nehmen, daß die Wildheit der ersten Konzerte dabei auf der Strecke bleibt. Wenn ich dann zum nächsten TPC Konzert gehe (das werde ich sicher), werde ich mit anderer Erwartungshaltung kommen, dann werde ich es mehr genießen, die Band mag ich nämlich immer noch sehr.

Setlist Tokyo Police Club, Latitude Festival:

01: Not sick (neu)
02: Nature of the experiment
03: Favourite colour (neu)
04: End of a spark (neu)
05: Bambi (neu)
06: Gone (neu)
07: Citizens of tomorrow
08: Tessellate
09: Breakneck speed (neu)
10: Boots of danger (Wait up) (neu)
11: Your English is good

Links:

- aus unserem Archiv:
- Tokyo Police Club, Brüssel, 05.06.08
- Tokyo Police Club, Frankfurt, 25.06.07
- Tokyo Police Club, Köln, 25.02.07
- Tokyo Police Club, Köln, 25.02.07
- Tokyo Police Club, Paris, 16.02.07
- Tokyo Police Club, Paris, 16.02.07



 

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