Montag, 30. September 2013

Achim Erz, Stuttgart, 27.09.13

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Konzert: Achim Erz und Johnny Heyderdahl
Ort: ein Wohnzimmer in Stuttgart
Datum: 27. September 2013
Dauer: 50 min
Zuschauer: etwa 30



Die herzliche Einladung nach Stuttgart ins Rohrsche Wohnzimmer zum intimen Konzert daselbst hatten wir schon zu oft ausschlagen müssen. Nun passte es Ende September und wir nahmen - ohne allzu lange nachzudenken - die Möglichkeit wahr und machten uns auf den Weg.
 


Es erwartete uns ein Abend mit drei Hamburger Künstlern und darüber hinaus einigen lieben bekannten Gesichtern im Publikum. Beides wichtige Aspekte dafür, dass wir uns ein paar wunderbare Stunden versprachen, die die Tortur aufwiegen würden, am Freitag Abend von Karlsruhe nach Stuttgart und wieder zurück fahren zu müssen. Als wir gegen 20 Uhr eintrafen, war der Tisch in der Stube schon gut besetzt. Es gab leckere Suppe und Kuchen, Bier und Wein und viel Gelächter.


Das musikalische Set begann schließlich gegen 21 Uhr mit drei Liedern von Johnny Heyderdahl. Besonders schön waren jeweils die Momente, wo alle drei Herren auf der Bühne sich im Satzgesang übten. Direkt zum Augen zumachen und nur noch Ohren sein. Von den gleichen Protagonisten wurden anschließend sechs Lieder von Achim Erz vorgetragen.  Wir sollten bei dem neusten noch Vorschläge für einen möglichen Titel machen (siehe Video weiter unten). Und haben uns nicht lumpen lassen und gut mitgearbeitet! Außerdem gab es eine Pseudocoverversion von Ben Folds (der Herr, der Amanda Palmers Solo-Album Who killed Amanda Palmer produziert hat).


Dem Publikum waren die insgesamt neun Lieder ein zu schmales Set und so gab es so lange Applaus bis jeder der Künstler uns noch je eine Zugabe gewährt hatte. Auch danach war die Stunde noch nicht ganz voll.



Anschließend gab es noch lange Gespräche über Konzertplanung und -verabredungen, viel Lachen, etwas Obstler, Wein  und Wohnzimmerkonzertveranstalternetzwerkwerkstatt bis Mitternacht. 


Leider auch 30 min Stau am Stuttgarter Kreuz.


 
Aus unserem Archiv:

Amy Schmidt, 24. Januar 2013
Tonbandgerät, 13. April 2013
Ben Schadow und Achim Erz, 14. April 2013 (im Faust)
LUAI, 29. Mai 2013
Ben Schadow und Pele Caster, 30. August 2013




Les concerts de la semaine à Paris du 30 septembre au 6 octobre 2013

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Les concerts de la semaine à Paris du 30 septembre au 6 octobre 2013


Quelques grands concerts cette semaine, notamment la deuxième soirée des Pixies à L'Olympia, puis le retour des Babyshambles le 3 octobre (photo Pete Doherty jouant au Truskel en 2008), le concert du ex The Coral Bill Ryder-Jones le 4, puis les héros du Post Punk Wire le 5 octobre au Trabendo. Mais il y a aussi plein de chouettes concerts dans les petites salles de la capitale, souvent c'est tout aussi bien voire mieux.


30.09.2013: Cloud Control, La Flèche d'or
30.09.2013: The Pixies, L'Olympia, complet
30.09.2013: Singapore Sling, Point Ephémère 
30.09.2013: Spin Doctors, New Morning 
30.09.2013: The Yawns & Beat Mark (Beat Mark annulé), Los Porcos Espace B 
30.09.2013: Marie Modiano à L'Hotel, Paris 6
01.10.2013: Psychic Ills, Point Ephémère
01.10.2013: Florrie, La Maroquinerie
01.10.2013: Clint Is Gone, Les Trois Baudets
01.10.2013: Misteur Valaire, Pan Piper 
01.10.2013: Das N, Femme Fractale, L'International
01.10.2013: Ethan Jones, Le Divan Du Monde
01.10.2013: Resonars & Maston, Espace B
02.10.2013: Alt-J et Money, Olympia, complet
02.10.2013: Hypo & EDH, Le Gibus Café
02.10.2013: Giant Drag, Espace B 
02.10.2013: Moziimo, La Maroquinerie 
03.10.2013: Babyshambles, Le Zénith
03.10.2013: Thomas Dybdahl, Café de la Danse
03.10.2013: C.J. Boyd et Walter's Carabine, Le 114
03.10.2013: Spectrals, Espace B, annulé
03 et 4 et 5.10.2013: Bertrand Burgalat et A.S. Dragon, Les Trois Baudets
03.10.2013: Showcase: June Bug, La Fabrique Balades Sonores
03.10.2013: Polaroid3, Hologram et autres, Reservoir
04.10.2013: Bill Ryder-Jones, Point Ephémère
04.10.2013: Zola Jesus, Café de la Danse
04.10.2013: Coming Soon, La Flèche D'or 
04.10.2013: Beliefs, Espace B
04.10.2013: Kid Wise, Release Party, Le 114
04.10.2013: Kate Nash, La Maroquinerie
05.10.2013: Gauntlet Hair, Espace B, annulé
05.10.2013: Prem Sé, La Loge
05.10.2013: Son Of et Tropical Horses et Chinese Army, Le Divan Du Monde
05.10.2013: Wire, Trabendo
06.10.2013: Lloyd Cole, La Maroquinerie 
06.10.2013: Showcase Marat Dell'Anno, La Fabrique Balades Sonores 


Swann, Paris, 23.09.13

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Konzert: Swann
Ort: Le Café de la Danse, Paris
Datum: 23.09.2013
Zuschauer: etwa 300
Konzertdauer: etwa 65 Minuten

* Traduction en français en bas du texte!


Paris ist schon ein tolles Pflaster was junge, talentierte Sängerinnen betrifft. Seitdem ich in den Stadt der Liebe wohne (d-h seit 11 Jahren), entdecke ich regelmäßig neue, vielversprechende Musikerinnen. Oft war ich bei den ersten Konzerten dabei und konnte den Werdegang mitverfolgen. Mancher Aufstieg verlief rasant, so z.B bei Le Prince Miiaou und bei Mina Tindle, die ich zunächst in kleinen Clubs und  später in 1000 er Locations sah. Aber auch meine anderen Favoritinnen, bei denen die Karriere etwas langsamer voranschreitet, gehen ihren Weg und haben noch viel Luft nach oben (Marie-Flore (Foto mit neuer EP), Myra Lee, Pollyanna, Lidwine, Cyann, The Rodeo, Malvina Meinier, Pauline Drand, Alma Forrer).

Luft nach oben sehe ich auch noch für die sehr junge Chloé Lénique alias Swann. Und dies obwohl sie heuer schon in einem 500 er Club wie dem Café de la Danse spielte. Zwar war das Tanzcafé nicht ganz ausverkauft, aber 300-350 Leute dürften sicherlich dagewesen sein. Beachtlich, wenn man bedenkt, daß die junge Dame erst 2013 ihr erstes Album Neverending veröffentlich hat und mir selbst 2012 noch unbekannt war. Der Erfolg kommt aber nicht von ungefähr, die tiefe Stimme von Swann ist extrem markant, ihre Songs zeitlos schön und ihre Begleitband exquisit. Mit dem Gitarristen Mocke Depret (Holden, Midget, Arlt) und dem britischen Multiinstumentalisten Stephen Munson stehen ihr zwei erfahrene  und technisch versierte Musiker zur Seite, die Swanns Stimme herrlich einbetten in ein Meer aus hübschen Melodien und atmosphärischen Tönen. Im Café de la Danse war zudem ein Drummer mit dabei, der dem Set bei ein paar Titeln mehr Druck verlieh.

So wichtig diese Männer für den guten Livesound sein mögen, auf der Bühne stand die junge Dame ganz klar im Mittelpunkt: Chloé Swann. Eine androgyne Schönheit, der jungen Jane Birkin nicht unähnlich, heute in einer atemberaubenden schwarzen Garderobe unterwegs, die gleichzeitig elegant und sexy wirkte. Aber Swann ist Gott sei Dank keines dieser oft nur mittelmäßig talentierten Models, wenngleich sie erst kürzlich in einem Modemagazin posierte und für einen Parfümhersteller eine private Show gab, bei der ich auch anwesend war. War ein komplizierter Abend für Cloé und ihre Begleiter, denn die Schickmickis im Publikum hörten gar nicht richtig zu, plauderten stattdessen lieber und soffen gratis Champagner. Zudem fiel der Sound ziemlich dürftig aus.

Viel bessere Bedingungen heuer im Café de la Danse. Ein perfekt ausbalancierter Sound, ein aufmerksames Publikum und gedimmtes Licht mit Kerzen, die die Bühne dekorierten und sanft erleuchteten. Störfaktoren Fehlanzeige.

So konnte man sich dann herrlich berieseln lassen von Swanns beeindruckend tiefer Stimme, von Mockes herrlichen kleinen Gitarrenmelodien und von den bisweilen kuriosen Geräuschen, die der Brite Stephen Munson mit einem Gerät namens Stylophone ( ein aus den späten 60ern stammender kleiner analoger Synthesizer, der mit einem Stift gespielt wird) bei zwei Liedern (Angel Of Death und Hold Me Close) erzeugte. Bei einem Stück (Requiem For An Angel) spielte er auch auf einer Shruti Box, einem kleineren hölzernen Instrument, einem Harmonium nicht unähnlich und aus Indien stammend.





Das Konzert hatte mit einem auf die Steinwand projezierten Videoclip (eine Vorabpremiere) begonnen. Der dazugehörige Song hieß Angel Of Death und der hatte sicherlich herzlich wenig mit einem Slayer Cover zu tun (obwohl...). Anstatt euch vorzukauen, was man in dem Clip sieht, könnt ihr ihn euch ganz in Ruhe selbst angucken.


Dann aber sofort ein riesiges Highlight. Die herzzereißende Ballade My Darling erklang und Swann spielte hierzu zum einzigen Mal im Laufe des Konzerte Piano. Ein Frontalangriff auf die Tränendrüse, aber so früh wollte ich hier und heute auch noch kein Salzwasser verlieren. Dennoch: die tröstliche und ungemein zärtliche Note, die diesem Killersong innewohnt, ist einfach sagenhaft und berührte mich sehr stark.


In der Folge, in der die Lieder des ersten Album gespielt wurden (besonders schön: Love Song), wechselte Swann zu E-Gitarre, was aber nicht dazu führte, daß der Gig extrem rockig wurde. Es herrschte vielmehr ein sanfter psychedelischer Sound vor, der Swanns Vorliebe für Syd Barret deutlich zum Ausdruck brachte. Ohnehin orientierte sie sich musikalisch an klassischen Vorbildern, ihre erklärten Favoriten sind nebem dem Ex-Pink Floyd Musiker David Bowie und The Velvet Underground. Kein Wunder also, daß man bei dem weltverlorenen Blick der Chloé Swann nicht selten an Nico dachte. (optisch allerdings vielmehr an Anna Calvi).

Das Set war prima geprobt und flutschte professionell, wirkte aber nicht gefühlsarm und runtergeleiert. Bei Swann kommt wirklich was rüber, das ist keine seichte, keimfreie Künstlerin, sondern ein fragiles Mädel mit einem großen Herz. Man merkt, daß sie ehrgeizig ist, von Arroganz gibt und gab es bei ihr aber keine Spur, der frühe Erfolg scheint sie also erfreulicherweise nicht verändert zu haben.

Und sie bleibt am Ball, wird nun dem Album bald auch eine EP mit dem Titel Angels nachschicken, von der sie im Mittelteil des Auftritts ein paar vielversprechende Lieder performte, darunter auch den Keytrack Angel Of Death, der wie erwähnt zu Beginn als Videoclip zu sehen war.

Das letzte Drittel galt dann aber wieder den Stücken des ersten Longplayers. Trying Hard war herrlicher britischer Sixties Pop, Show Me Your Love eine zupackende Rocknummer und I'll Say A Prayer eine melancholische Perle. Das absolute Highlight hieß aber Something Special, ein umwerfendes Stück Musik, das zunächst balladesk und mit nahegehenden Lyrics ("Nobody ever told me that I was special") begann, sich dann aber dramatisch zuspitzte und mit feinsten psychedelischen Gitarren und einem explodierendem Schlagzeug fulminant endete.



Nach einer Zugabe war dann Schluß und ich verließ mit der Gewissheit, daß es für Swann noch viel höher hinausgehen wird, den Saal.

Setlist:

01: My Darling
02: It Don't Thyme
03: Love Song
04: God Is Dead
05: Requiem For An Angel
06: Angel Of The
07: Angel Of Death
08: Trying Hard
09: Show Me Your Love
10: I'll Say A Prayer
11: Something Special 
12: Hold Me Close

13: Loneliness

Texte en français: 


Paris est vraiment "ze place to be" pour découvrir des chanteuses de talent. Depuis que je suis installé dans la ville de l'Amour (c'est à dire depuis 11 ans) j'en découvre régulièrement. Parfois l'ascension de ses filles talentueuses va vite et mène aux salles de 500 personnes et (beaucoup) plus comme pour Mina Tindle (Olympia et Trianon), Le Prince Miiaou (Olympia, Café de la Danse) ou The Rodeo (Café de la Danse, Olympia) parfois ça prend un petit plus de temps, mais pour des chanteuses comme Myra Lee, Marie-Flore, Lidwine, Pollyanna, Malvina Meinier, Cyann, Pauline Drand, Alma Forrer (photo) ) il y a toujours pas mal de marge.

De la marge je vois aussi pour Swann, même si elle a rempli dejà toutes les chaises assises ce 23 septembre au Café de la Danse. Vu son talent je pense qu'elle peut encore viser plus haut, jouer dans des salles encore plus grandes. Elle a tout simplement tout ce qu'il faut pour réussir. Une voix très grave et singulière, des chansons intemporelle et belles à pleurer, un physique à couper le souffle (on dirait la jeune Jane Birkin ou encore la soeur d'Anna Calvi, mais en plus grande) et un groupe excellent qui l'accompagne. Le guitariste Mocke Depret (Holden, Arlt, Midget) joue de petites mélodies de guitare à tomber par terre et le multi-instrumentaliste anglais Stephen Munson (quel look super, on dirait un intellectuel, un architecte ou un chef d'orchestre!)produit des sons psychédéliques à l'aide de son stylophone ou d'un shruti box ce qui enrichit énormément le son de la musique de Swann. Le line up live fut completé par un batteur, qui donnait plus de punch pour les titres plus rocks.

Malgré ces trois hommes sur scène c'est la fille qui était tout le temps au centre de l'intêret. Habillée tout en noir dans un ensemble qui mettait en valeur son beau corps, Chlóe respirait l'élégance, la sensualité et la classe. Mais attention! Elle n'est pas une de ses filles mannequin qui ne sont souvent pas très douées. Elle a posé pour des magazines de modes, c'est vrai, elle a joué aussi pour une marque de parfum récemment, mais cela fait partie de la promo, c'est indispensable de nos jours où les ventes des disques sont en baisse depuis des années. J'ai d'ailleurs vu ledit concert pour cette marque de parfum et les conditions n'étaient pas faciles. Le public n'était pas très attentif, les gens préféraient parler et boire du champagne et le son n'était pas très bon. Malgré tout cela le concert fut remarquable et très pro.


Au Café de la Danse il y avait des conditions nettement meilleures. Le son était nickel, le public respectueux et concentré et la lumière tamisée très jolie, avec des bougies qui allumaient la scène, ce qui rendait l'ambiance chaleureuse et festive.

Le concert au Café avait commencé avec la diffusion du nouveau clip vidéo de la chanson Angel Of Death, puis avec un de mes morceaux préférés, le très mélancolique et touchant My Darling, interprétés au piano par Chloé. Puis la chanteuse se mit à la guitare électrique et interpréta les superbes chansons de son très réussi premier album Neverending, avec la divine Love Song qui fut mon temps fort personnel. Malgré la présence de parfois trois guitares électriques, le concert fut rarement noisy ou extrêmement rock, c'était plutôt un très bon mélange entre du folk intemporel et de la pop rock subtilement psychédélique dans la tradition de Pink Floyd (phase Syd Barret), des Stones et des Velvets. Puis il y avait un côté français aussi, une certaine mélancolie à la Gainsbourg ou Françoise Hardy.

Au milieu elle nous interpréta des morceaux de son tout nouveau Ep (sortie ce 30 septembre) Angels, avec le sublime Angel Of Death comme morceau clé, qui est contenu sur l'album et L'EP.

La dernière partie du concert était reservé de nouveau aux titres de l'album. Show Me Your Love était un morceau résolument rock, Trying Hard du Velvet Underground revisité et I'll Say A Prayer une belle ballade mélancolique et envoutante. Mais le summum du concert fut incontestablement Something Special, un titre qui commença lentement et calmement (quelles paroles tristes et touchantes: "nobody ever told me that I was special" ), mais qui devenait très intense et dramatique à la fin. La dernière minute, la guitare de Mocke hurlait pas mal et le batteur, plutôt discret la plupart du temps, pouvait enfin jouer à fonds et frapper de tout son coeurs. C'était impressionnant!

Dans l'ensemble on était témoin d'un concert bien rodé et parfaitement maîtrisé, mais jamais trop lisse et lêché. Chloé Swann dégage vraiment quelque chose, il y a toujours de l'émotion chez elle, elle garde un côte fragile ce qui est très séduisant et en plus c'est une fille naturelle et pas arrogante.


Le concert finissait avec la ballade Loneliness et après cela, ma déjà bonne impression de Swann s'est confirmée. Une de mes découvertes de 2013, mais c'est seulement le début d'une grande carrière, j'en suis persuadé.





Sonntag, 29. September 2013

BRTHR & Old Seed, Karlsruhe, 28.09.13

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Konzert: BRTHR und Oldseed
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 28. September 2013
Dauer: 50 min und 65 min
Zuschauer: etwa 70


Als ich gestern Abend im Cafe Nun ankam, gab es lievevolle Herbstdeko auf der Bühne. Auch eine Erinnerung daran, dass ich schon viel zu lange nicht dagewesen war. Trotz der vollen Woche und der vielen kurzen Nächte war ich voll Vorfreude. Dabei ist die Kombination Mann mit Gitarre gar nicht so weit oben auf meiner Skala für Lieblingsmusik (es gibt ein paar wenige Ausnahmen). 


Aber an diesem schönen und sympathischen Ort wieder einen Abend verbringen zu können, war mir schon genug, um voll Dankbarkeit Platz zu nehmen und mich überraschen zu lassen. Oldseed hatte ich vor einem reichlichen Jahr hier schon erlebt und in bester Erinnerung. Mit BRTHR hatte ich mich im Vorfeld nicht großartig auseinandergesetzt. Das würde schon passen mit uns.


Tatsächlich erwies sich diese vertrauensvolle Haltung als richtig. Das Set von Philipp Eissler war voll filigraner Gitarrenklänge, seiner warmen Stimme und ... im Nu vorbei. Ich hatte mich so schön auf den jungen Mann eingelassen, dass ich das Zeitgefühl ganz verloren hatte.


Nach einer sehr kurzen Pause (es gab ja auch nichts umzubauen) begrüßte uns dann Craig Bjerring alias Oldseed wie ein Flugkapitän. Wir sollten doch die Mobiltelefone abschalten, uns bequem setzen und uns die nächsten 45 Minuten seiner Führung anvertrauen. Das brachte er mit der richtigen Mischung von Autorität und Humor herüber und hatte das Publikum in diesem Moment schon in der Tasche. 


Wo die Wurzeln seiner Musik sind, habe ich noch nicht so recht für mich verstanden. Um ihn ist sehr viel alttestamentarisches, in der Emotion manchmal fast aggressiv gefärbt. Man könnte sich vorstellen, dass er sich in einer Schlägerei nicht wegduckt, wenn es um etwas für ihn wichtiges geht. Zumindest ist das, was er in der Musik ausdrückt und auslebt ohne Rücksicht auf des Publikum roh und manchmal fast animalisch und nährt sich aus ganz tiefen Wurzeln. Die Zwischenansagen waren sehr häufig schwarzhumorig. Das Publikum honorierte dieses bodenständige Set mit euphorischem Applaus.


Setlist BRTHR
1: The Flood
2: I still remember
3: I'll be following
4: To grow old
5: Out on the
6: New year, new seeds
7: Fog & the fear
8: The man
9: The river
10: Through troubled water
11: Sparks
12: No sleep (Z) 



 
Aus unserem Archiv:
Oldseed & Garda in Karlsruhe am 20. April 2012 

Wundbare Fotos von Marc Böttler


Mehr Fotos von mir:



Freitag, 27. September 2013

Laura Marling, Paris 22.09.13

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Konzert: Laura Marling (und Peggy Sue)
Ort: Le Café de la Danse
Datum: 22.09.2013
Zuschauer: ausverkauft (etwa 450)
Konzertdauer: eine Stunde



Was habe ich von der jungen Laura Marling geschwärmt! Kein Superlativ schien mir zu übertrieben, keine Lobhudelung zu euphorisch, keine rosige Karriereprognose zu vorschnell. Fast sechs Jahre liegt die erste zungenschnalzende Erwähnung im Konzerttagebuch zurück. Wir waren wie immer sehr früh am Ball, damals als ich Ende 2007 zum ersten Mal über Laura schrieb war die Britin noch nicht einmal volljährig!


In der Zwischenzeit sind vier hochgelobte und jeweils für den Mercury Prize nomierte Alben erschienen, hat Marling sowohl bei den Brit- als auch den NME Awards Preise gewonnen, vor allem in England (aber auch anderswo) unzählige Konzerte ausverkauft und mit Noah "and The Whales" Fink und Marcus Mumford (der von den Sons) zwei prominente Lover aus der Musikszene verschlissen und mit gebrochenem Herzen zurückgelasssen. Live gesehen habe ich sie seitdem (dieses Konzert eingerechnet) 9 mal. Das letzte Konzert von und mit Laura liegt allerdings auch schon fast zwei Jahre zurück. Meine feurige Begeisterung war am Ende auch etwas abgekühlt, wenn natürlich nicht ganz erloschen. Ich hatte lediglich damit anzufangen, die Sängerin realistischer und kritischer zu beäugen, zumal ihr Minderjährigenbonus ja auch weggefallen war. Es galt Vorschußloorbeeren zu rechtfertigen und das ist bekanntlich nicht so leicht. Was sich im Laufe der Jahre auch immer mal wieder veränderte (neben der Haarfarbe, die war mal kurzzeitig braun), war die musikalische Begleitung. Trat sie zu Beginn immer im Duo mit Marcus Mumford auf, kam dann auch mal eine Cellistin mit hinzu und beim Haldern Pop Festival 2010 erlebten wir Marling mit einer ausgewachsenen Band mit mindestens fünf Musikern auf der Bühne.

Wahrscheinlich ist ihr das dann zu viel geworden, heuer trat sie nämlich ganz alleine und nur mit ihrer Akustikgitarre bewaffnet auf. Back to the basics also? Besinnung auf das Wesentliche, sprich die Stimme und das Fingerpicking? Ein erwachsen gewordenes Mädel auf Solopfaden, autark und eigenständig? Nun, über die Gründe und Deutungen ihres Alleingangs mag man spekulieren, sicher ist aber, daß das neue Album ihr persönlichstes geworden ist und sie das dann auch ganz allein umsetzen will. Karg ist es geworden, nur spartanisch instrumentiert, Folk für Puristen, mit einem Anfang, in dem vier Lieder quasi übergangslos hintereinander folgen und wie ein einziges sehr langes (langatmiges?) Lied wirken (siehe Video).




Die ununterbrochene Abfolge dieser vier Songs brachte sie auch heuer in Paris gleich zu Beginn und stellte die Leute im unerträglich heißen Café de la danse auf eine Geduldsprobe. Schwitzend und nach Luft schnappend standen wir da, dicht an dicht, damit es uns noch heißer wird. Meine Schulter schmerzte, ich hatte tierischen Durst und vorne schrammelte ein inzwischens 23 Jahre altes Mädel auf ihren Saiten rum und berichtete textlich altklug von ihren Erfahrungen von Männern und Partnerschaften. Ich sah ein (sehr hübsches) Mädchen im Publikum, wie so viele andere auch Britin, die jede Zeile leise mitsang, sich die Hand auf den Brustkorb legte und guckte, als würde ihr Laura aus dem Herzen sprechen bzw. singen. Mich ließ das Ganze allerdings trotz der Hitze seltsam kalt. Ehrlicherwiese muss ich gestehen, daß ich große Lust gehabt hätte, nach oben zu gehen, ein kühles Bier zu zischen und mit dem netten Barmann zu plaudern. Aber ich ermahnte mich selbst, mich zu konzentrieren, schwitzte also tapfer weiter, massierte mir meine vor Schmerzen pochende Schulter und versuchte die Euphorie der frühen Tage in mir aufzuwecken. Das gelang mir nur mäßig, denn die ersten 5 Lieder, allesamt vom neuen Album Once I Was An Eagle bewegten mich nur wenig. Ich hielt sie für recht prätentiös und zu gekünstelt. So etwas wie einen Refrain gab es nicht, eine erkennbare Melodie auch nicht, stattdessen dominierte ausuferndes Storytelling im Stile eines Bob Dylan oder Bill Callahan und eine Stimme, die vor allem bei dem Blues Song Master Hunter bluesig- soulige Züge angenommen hatte. Nicht wirklich mein Wetter, trotz einer wirklich beindruckenden und intensiven Gitarrenarbeit, die das unbestreitbar enorme Talent der Engländerin unter Beweis stellte. Erst als nach etwa 25 Minuten Spielzeit das luftigere und unbeschwertere Alas I Cannot Swim vom ersten gleichnamigen Album erklang, wurde die Schwere und Trockenheit des Vortrages zum ersten Mal ein wenig gemildert, konnte man sich an einer Melodie erfreuen und der prompte Applaus beim Ertönen dieses Klassikers bewies, daß ich nicht der Einzige war, der auch frühes Material hören wollte. Mit dem beschwingten Ghosts wurde dann gleich noch einer der markanten Song des Erstlings hinterhergeschickt und war ich besser in das Konzert reingekommen. Marling erzählte, daß sie 17 war, als sie diese beiden Lieder geschrieben hatte und sich auch heute wie 17 fühle, wenn sie sie vorträgt. Damals sei sie sich unglaublich cool vorgekommen, als sie bei ihrem ersten Konzert in Paris in der Fleche d'or durch Paris gestapft ist und auch die Pariser so wahnsinnig lässig fand. Allerdings nur so lange, bis sie kurz später zum ersten Mal in Stockholm war, den dort seien die Leute "seriously cool." Sprachs und merkte etwas später, daß man diesen Vergleich als wenig schmeichelhaft für Paris auslegen könnte und schickte deshalb fast entschuldigend hinterher: "I didn't wantd to be rude, you still got it Paris!"



Von Paris und Frankreich ging sie thematisch dann über zu London und England. Sie wohne ja jetzt in LA da fehle ihr England eben manchmal und in diesen Momenten habe sie dann auch ein wenig Heimweh. Es folgte konsequenterweise Goodbye England (ein feiner Song) und ein Cover von Jackson C. Frank, in dem die Songzeile "Catch A Boat To England" vorkam. Das Konzert gefiel mir jetzt trotz der anhaltenden Brutalohitze immer besser und erreichte mit Songs ihres zweiten Albums I Speak Because I Can seine Höhepunkte. Die wundervolle Ballade What He Wrote (Hera) ließ mich zum erste  Male ergriffen werden, das nachfolgende Hope In The Air war schon früher immer einer meiner Lieblinge und beim Rambling Man klang ihre Stimme so lieblich und hübsch wie in keiner anderen Phase der heutigen Show.


Mit einem Townes Van Zandt Cover (welches das Publikum nach Lauras Nachfrage einem Allmann Brothers Cover vorgezogen hatte) hielte sie meine innere Spannung, ließ diese dann aber mit Sophia und dem abschließenden Where Can I Go wieder absacken. Letzter Song stammte erneut von dem neuen Album mit dessen trockener Kargheit ich so meine liebe Mühe und Not habe. Inhaltlich geht es da immer wieder um Liebe, das Beziehungschaos, Trennungen etc., Themen die jeden betreffen, bei denen Laura mit ihren 23 Jahren aber immer alles besser zu wissen scheint. Diese-gewiss entschuldbare- Naseweißheit nervt dann neben der trockenen Instrumentierung auch ein bißchen, aber das heutige Konzert konnte vor allem durch Perlen des ersten und zweiten Albums und die beiden gelungenen Cover gerettet werden.


Paris sei wieder gut zu ihr gewesen sagte Laura Marling zum Abschied und sie habe es wie immer genossen, meinte gar, daß wir uns sehr glücklich schätzen sollten, hier zu wohnen. Fraglich ob in diesem Satz ein gewisser Zynismus steckte, denn aus den USA hat sie sich vom Veganer-Trip anstecken lassen und während des Konzertes angemerkt, daß es ihr in der Stadt der Liebe schwer gefallen sei, etwas für sie Essbares zu finden. "But I would live here, even if i would starve. I'm willing to make this sacrifice for Paris." beteuerte sie ironisch. Na dann!...

Setlist Laura Marling:

01: Medley, Lieder 1-4 des aktuellen Albums
05: Master Hunter
06: Bleed Me Dry
07: Alas I Cannot Swim
08: Ghosts 
09: Goodbye England (Covered in Snow)
10: Blues Run The Game (Jackson C. Frank Cover)
11: What He Wrote (Hera)
12: Hope In The Air
13: Rambling Man
14: For The Sake Of The Song (Townes Van Zandt Cover)
15: Sophia
16: Where Can I Go? 



Vor Laura Marling war noch eine britische Band an den Start gegangen, über die wir hier auch schon Gutes gesagt haben: Peggy Sue aus Brighton. Eigentlich ein rein weibliches Duo, bestehend aus den sich abwechselnden Sängerinnen und Gitarristinen Rosa Rex und Katy Klaw, aber live mit einem Drummer und einem Bassisten unterwegs. Zu viert machten die oft als Folkgruppe eingestufte Formierung ordentlich Druck und klang meistens eher nach leicht bluesig angehauchtem Rock als nach Folk. Aber Peggy Sue sind stilistisch nicht leicht einzuschätzen, haben erfreulicherwiese keine Einflüsse, die man schon nach ein paar Sekunden raushören könnte. Die Stimmen der Sängerinnen sind super, die Gitarrenparts auch und so verbrachte ich gute 30- 40 Minuten mit den Brightonern. Die Songs kannte ich allerdings in der Mehrzahl nicht. Außer dem bereist geläufigen Cover Hit The Road Jack stammten sie fast alle von einem neuen Album, daß Anfang 2014 erscheinen soll. Darauf darf man sich sicherlich freuen.

Setlist Peggy Sue

01: And Always
02: Watchmen
03: Funeral Beat
04: Hit Te Road Jack (Percy Mayfield)
05: How Heavy
06: Longest Day
07: AlwaysGoing
08: Two Suits
09: Idle




Motorama, Paris, 19.09.13

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Konzert: Motorama und The Revival Hour
Ort: Le Petit Bain, Paris
Datum: 19.09.2013
Zuschauer: gut besuchte Veranstaltung, ich tippe auf 300 Leute



Motoroma! Seitdem ich die Russen Ende 2012 zum ersten Mal live im Pariser Point Ephémère gesehen habe, kann ich von denen gar nicht genug bekommen. Einen ersten Nachschlag gab es in diesem Jahr vor ein paar Monaten in der Maroquinerie. War ein gutes Konzert, das allerdings nicht ganz an die Wucht und Euphorie des Point Ephémère ran kam.


Wie würde es heute werden? Ich war extrem gespannt, zumal ich den Sommer gemeinsam mit meiner Frau in Russland verbracht hatte und deshalb noch mehr an diesem großartigen Land, seinen Menschen (vor allem den hübschen Frauen!) und seiner Kultur interessiert bin. Und Motorama schätze ich jetzt auch noch mehr, da mir bewusst wurde, daß selbst in einer modernen Stadt wie Moskau gräßlicher Mainstream Pop aus den 80 er Jahren nach wie schwer angesagt ist. Die hören da tatsächlich noch Sandra, Modern Talking und Alphaville! Insofern logisch, daß Motorama, die nicht in Moskau, sonder im in musikalischer Hinsicht noch minder entwickelten Rostow- on- Don am Kaukasus wohnen, ihre Hauptinspiration aus dem Internet beziehen. Musikjournalisten reden  faulerweise immer nur von Joy Division als Einfluss, aber Motorama hören etliche ander Sachen, viel Aktuelles, darunter die Franzosen Aline, Police des Moeurs, die gothisch angehauchte Schwedin Molly Nilsson,  aber auch Bands von Captured Tracks wie DIIV oder Beach Fossils. 

Und das ganze Geschwafel von ähnlichen Bands ist ohnehin unerheblich, denn was zählt ist auf dem Platz! Sprich auf der Konzertbühne! Und da sind Motorama einzigartig gut!


Bis die Russen auf den Platz durften, war es aber noch eine Weile hin. Zunächst standen The Revival Hour an, ein Projekt des mir bereits bekannten DM Stith, welches er mit JM Lapham betreibt. Es gab aber auch noch andere Livemusiker mit auf der Bühne, so daß sich eine ausgewachsene Rockband einem bereits zahlreich erschienenen Publikum präsentierte. Die Gruppe spielte bluesig-düsteren Indierock, der mit seiner Verwunschenheit und seiner speziellen psychedelischen Atmosphäre an Grizzly Bear erinnerte. DM Stith sang hierzu mit seiner makellosen Falsettstimme und drückte der Sache seinen persönlichen Stempel auf. Gute Musiker, ein exquister Sänger und interessante Songs, aber ich hatte nicht besonders viel Geduld mitgebracht, wollte eigentlich am liebsten sofort Motorma hören und sehen.


Die Russen fingen gegen 21 Uhr 30 dann auch endlich an und begannen gleich wie die Feuerwehr. Die Haare der blonden Bassistin flogen wild durch die Gegend und vor allem der Drummer drückte gleich schon ordentlich auf  die Tube. Unberechenbarer hingegen Sänger Vlad. Der brummelte mit seiner kautzigen Baritonstimme mal statisch und traumversunken in sein Mikro, rastete dannn aber auch urplötzlich wieder mal total aus. In diesen Momenten schien ihm die Bühne zu klein zu sein und er wusste auch nie wohin er mit seiner Brille solle. Auflassen? Oder mit Brille in der Hand performen? Oder doch gleich am besten an die Seite legen?

Der Sound allerdings ein wenig enttäuschend. Ziemlich dumpf und basslastig kam er aus den Boxen und die Stimme von Vlad hörte man bisweilen kaum. Wie er hinterher sagte, war die Nuschelei aber beabsichtigt, vermutlich um die morbide Atmosphäre seines Gesanges noch zu verstärken. Manchmal hätte sie mir aber deutlich lauter und artikulierter gewünscht und das war auch die vorherschende Meinung anderer Leute nach dem Konzert.


Lässt man diese Schwachpunkte aber mal weg, konnte man letztlich  wieder nur Positives beobachten. Die Frische und Tanzbarkeit der Musik war überwältigend, so daß ich ohne Unterlass das Tanzbein schwang, die Songs herrlich melodiös und dabei nie zu bombastisch, die Band unarrogant und ohne Allüren. Man merkte, daß die noch richtig Bock haben, außerhalb Russlands zu touren, neue Fans für sich zu gewinnen und eine gute Zeit zu haben. Zwar wirkte Basserin Airin (oder auch Erin geschrieben) immer mal wieder leicht gelangweilt, aber das deutete ich eher als Schüchternheit als als Ignoranz oder Arroganz. Es ist schon ein Riesenunterschied, eine gehypte Postpunkband aus Großbritannien oder eben Motorama aus Russland zu sehen. Bei den Musikern aus dem ehemaligen Zarenreich gibt es keine affektierten Rockstarposen oder Gehabe, da erfeut man sich eher noch an einer gewissen Ungeschicktheit und Linkischheit, an kleineren Pannen und einer nicht einstudierten Bühnenshow. Dieses Unvorhersehbare macht Motorama interessant und sorgt dafür, daß man bei ihnen nie zweimal das gleiche Konzert sieht.


Die Lieder sind ja ohnehin konkurrenzlos gut und werden live ständig weiterentwickelt und in verbesserten Versionen gespielt. Ob das melancholische To The South, das karibisch anmutende Wind In Her Hair oder ein alter Fetzer wie das unverschämt melodiöse Alps, bei ihnen war jeder Stich ein Treffer. Leerläufe gibt und gab es da keine, Tanznummer wird an Tanznummer gereiht, die Leute hüpfen, schwitzen, johlen vor Freude, haben trotz der schwarzen Note der Musik gewaltigen Spaß. Das war bei bisher allen Konzerten von Motorama so.



So verbrachten wir alle wieder einen prima Abend mit der Band aus Rostov und ich denke, daß auch die Fans in Deutschland von ihren Auftritten begeistert sein werden.

Motorama, baby!!

Setlist

01: Compass
02: Eyes
03: To The South
04: Young River
05: Wind In Her Hair
06: White Light
07: Sometimes
08: Rose In The Vase
09: One Moment
10: Winter At Night
11: Far Away From The City
12: Scars
13: Ghost
14: Alps

15: During The Years



Konzertankündigung: Waves Vienna

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Konzertankündigung: Waves Vienna
Ort: verschiedene Locations in Wien und Bratislava
Datum: 03-05.10.2013

"Panta rhei" - "alles fließt", hieß es im Altgriechischen, trifft aber auch heute noch zu: Das Waves Vienna setzt zum dritten Mal die Segel und hat sich für sein entlang des Wassers stattfindendes Stadtfestival wieder Einiges einfallen lassen. So gibt es heuer erstmals einen Ableger in der Zwillingsstadt Bratislava, mit dorthin führender Kreuzfahrt, neue Locations und sowieso auch neue Gastländer. Das bewährte Motto "East meets West" durften heuer Slowenien und Belgien als Einladung verstehen, zahlreiche Bands aus diesen Landen ankern daher nächste Woche im Donaugewässer und versprechen spannende Entdeckungen.

Aber auch etablierte, zugkräftige Namen finden sich im Lineup, die unfassbar guten múm etwa, Slut, CSS oder Au Revoir Simone und ein Haufen erstklassiger heimischer Bands, alle mit fairen, etwa gleich langen Slots in schönen Locations in Gehweite bedacht. Und wie ein hippes Stadtfestival heutzutage nunmal ist, fehlen auch intellektuelle Beiträge zur Popkultur nicht. Der Diskurs wird sich dabei etwa mit Zensur, dem slowenischen Musikmarkt oder der Arbeit mit Kulturforen auseinandersetzen.
Ist das Waves nur halb so gut wie die letzten beiden Jahre, zahlt sich ein Strandbesuch jedenfalls definitiv aus. Es muss ja nicht immer gleich das Primavera sein, nach Perlen tauchen kann man eben auch im brackigen Wasser vom Donaukanal. Waves ahoi!


Gudruns Konzertempfehlungen im Oktober

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Ich habe mich ja schon mit einem reichhaltigen Wohnzimmerkonzertprogramm für Oktober aus dem Fenster gelehnt. Aber auch anderswo wird einiges geboten. Meine persönliche Auswahl sieht etwa so aus:
 

Misteur Valaire

27.09. Schon Schön, Mainz
01.10. PAN PIPER, Paris
02.10. L'AmpéRage, Grenoble
04.10. Bunker Ulmenwall, Bielefeld
05.10. Sudhaus, Tübingen
07.10. Hafenkneipe, Zürich
08.10. Faust - Mephisto, Hannover
09.10. Gleis 22, Münster
10.10. Ampere / Muffatwerk, München
11.10. LE NOUMATROUFF, Mulhouse


Anna von Hausswolff

27.09.  Hamburg, Reeperbahnfestival
28.09.  Kiel, Alte Pumpe
30.09.  Köln, Gebäude 9
01.10.  Leipzig, Werk 2
02.10.  Nürnberg, MUZ
03.10.  Heidelberg, Enjoy Jazz
07.10.  Freiburg, Cafe Atlantik
11.10.  München, Feierwerk


Magic Arm

28.09. Berlin - Berlin Independent Night
29.09. Köln - Studio 672
01.10. Leipzig - Kafic
02.10. München - Hauskonzerte

03.10. Wien - Waves Festival
04.10. Innsbruck - Die Bäckerei
05.10. Linz - Posthof
07.10. Duisburg - Grammatikoff
08.10. Dresden - Societätstheater
09.10. Nürnberg - MUZclub
11.10. Baden - Royal


Käptn Peng und die Tentakel von Delphi


27.09. Leipzig - Täubchenthal
28.09. Hamburg - Reepebahn Festival (ohne Ofrin)
30.09. Bochum - Bahnhof Langendreer
01.10. Düsseldorf - Zakk
02.10. Mannheim - Alte Feuerwache
04.10. Basel - 1. Stock
05.10. Schorndorf - Manufaktur
06.10. Wiesbaden - Schlachthof


Mozes and the Firstborn

27.09. Reeperbahn Festival, Hamburg
28.09. Berlin Independent Night, Berlin
01.10. Ruby Tuesday Night @ Glocksee, Hannover
02.10. Rang Teng Teng Club, Freiburg
03.10. Beatpol , Freiburg
04.10. Waves Festival @ Fluc, Wien
05.10. Rockhouse, Salzburg
09.10. Club Helsinki, Zürich
10.10. Le Romandie, Lausanne 



 


Petula

29.09. Berlin, Ackerstadtpalast m/ Kid Ikarus, Itaca, El Gos Binari
02.10. München, Säusel, Loop und Verhedder Against Abschiebung
03.10. Bayreuth, Glashaus m/ Me & Oceans
04.10. Lindau, 37 Grad m/ Me & Oceans
05.10. Stuttgart, Galao m/ Me & Oceans
06.10. Erfurt, Klanggerüst m/ Me & Oceans
12.10. Frankfurt, Orange Peel m/ einem Riesenhaufen Top-Lyrikmaschinen
26.10. Nürnberg, Nürnberg Pop 




Hello Piedpiper

30.09. Chemitz - Scala Adorf (mail an ideen.reich@gmx.de)
01.10. Augustusburg - Zonos Kaffeehelden
02.10. Leipzig - Hausmark Schänke
05. & 06.10. Berlin - Melodica Festival w/ HONIG und Maik Iser
11.10.   Zwolle - Het vieegende Paard
12.10.  Groningen - Vera w/ Town of Saints
13.10.  Horst - Cambrinus w/ Town of Saints
18.10.  Gelsenkirchen - Wohnzimmer
25.10.  Aachen - Raststätte
29.10.  Bonn - Bla w/ Jonah Matranga





Amatorski

30.09. Sankt Peter Café, Frankfurt    
01.10. Neues Museum, Nürnberg
03.10. Waves Vienna, Wien
04.10. Zwölfzehn, Stuttgart
05.10. Flagey (i.s.m. Ancienne Belgique), Brüssel


Pele Caster

02.10. Düsseldorf - Brause (mit Band)
03.10. Würzburg - Kellerperle (mit Band)
+ bear mountain picnic massacre und Bird Berlin
04.10. Mannheim - RaumZeitLabor (mit Band)
07.10. Hannover - Kulturpalast (mit Band) + Gesa
08.10. Hamburg - Hanseplatte
09.10. Oberhausen - Zentrum Altenberg (mit Band)
10.10. Berlin - Valentin Stüberl
11.10. Magdeburg - Projekt 7 (mit Band)
07.11. Essen - Grend (akustisch mit Band)


Torpus

02.10. Potsdam - Waschhaus (mit Patrick Richardt)
03.10. Dresden - Beatpol
04.10. Halle - Objekt 5
05.10. Erfurt - Museumskeller
06.10. Regensburg - Alte Mälzerei
08.10. München - Ampere (mit Young Rebel Set)
09.10. Frankfurt - Ponyhof
10.10. Nürnberg - Club Stereo
11.10. Reutlingen - FranzK (mit Young Rebel Set)
12.10. Zürich - Bogen F (mit Young Rebel Set)
13.10. Solothurn - Kofmehl
15.10. Köln - Luxor
16.10. Münster - Gleis 22
17.10. Kiel - Schaubude
18.10. Flensburg - Volksbad
19.10. Bremen - Tower





The Dope

04.10. Pfarrkirchen, Club Bogaloo
05.10. Regensburg, W1 - Zentrum für junge Kultur
08.10. Plzen, pod lampou
09.10. Salzburg, rockhouse salzburg w/turbostaat
10.10. Graz, postgarage w/turbostaat
12.10. Traunstein, Club Leonhard
24.10. Chemnitz, Aaltra
28.10. Dresden, Thaliakino
30.10. Zürich, Kinski
31.10. Würzburg, Cairo



The Legendary Lightness


06.10. Göttingen, Pools
07.10. Münster, Pension Schmidt
08.10. Dresden, Societätstheater
09.10. Hamburg, Hasenschaukel
10.10. Bremen, Kulturbunker
11.10. Berlin, Salon Remise
12.10. Berlin, Donau 115


Boho Dancer

09.10 Berlin - Live in The Living
10.10 Leipzig - Noch besser Leben
11.10 Chemnitz - Aastra

12.10. München
14.10. Heppstädt – Theater Kuckucksheim
15.10. Zürich
16.10. St. Gallen - Grabenhalle
17.10. Nyon - La Parenthèse




Geert van der Velde (The Black Atlantik) solo09.10. Düsseldorf – Brause
10.10. Freiburg – Swamp (+ Snorri Helgason)
14.10. Frankfurt – Ponyhof
23.10. Hamburg – Kulturhaus III & 70
24.10. Berlin – Schokoladen
25.10. Erfurt – Franz Mehlhose
26.10. Leipzig – Kafic
27.10. Dresden – Wohnzimmer
28.10. St. Gallen – Folk Café
29.10. Bern – Burgunderbar
31.10. Göttingen – Pools
01.11. Duisburg – Grammatikoff
02.11. Hannover – Die Rockende Braut
03.11. Bremen – Hauskonzert
12.12. Oberhausen – Drucklufthaus



Wooden Peak 

10.10.  Jena, Kunsthof
11.10.  Leipzig, Horns Erben
12.10.  Rostock, Peter Weiss Haus
13.10.  Schwerin, Klangwert
14.10.  Hamburg, Astra Stube
15.10.  Lübeck, Blauer Engel
16.10.  Berlin, About Blank
19.10.  Dresden, Altes Wettbüro
20.10.  Weimar, Eigenheim
14.11.  Hannover, Galerie Lunar
16.11.  Siegen, KultCaff
29.11.  Heidelberg, Action House
30.11.  Stuttgart, Galao



Mäkkelä

10.10. Hamburg, Nachthafen (Mäkkelä feat. Isi)
11.10. Kiel, Prinz Willy (Mäkkelä feat. Isi)
13.10. Berlin, Ma Thilda (w/ Roy Wilde & Golda Heart)
15.10. Berlin, Madame Claude (Mäkkelä feat. Isi)
18.10. Praha, Blaze Zizkov (Mäkkelä feat. Isi)
21.10. Salzburg, Denkmal (Mäkkelä feat. Isi)
23.10. Karlsruhe, Konzerttagebuch (Mäkkelä feat. Isi)

The Great Park

11.10. Ruhrwerkstatt, Oberhausen
19.10. Café Bleu, Darmstadt
26.10. Neue Heimat, mo'beat festival, Berlin
30.10. UT Connewitz, Leipzig w/ Jerusalem In My Heart



Byebye

11.10. Halle, OBJEKT 5
24.10. Dresden, Scheune Dresden
25.10. Leipzig, Werk II, Halle D
26.10. Berlin, WABE
02.11. Weimar, Studentenclub Kasseturm e.V. Weimar
11.11. Jena, Café Wagner Jena e.V.
22.11. Hamburg, Haus 73
 


Bernhard Eder

12.10. W1 / Regensburg
17.10. Szene / Wien - with HELLSONGS
25.10. Röda / Steyr
01.11. Am Berner / Sebersdorf
02.11. Gewölbe / Hartberg



Tex Prophet (Konzert/Lesung)

15.10. Uebel & Gefährlich - Hamburg
16.10. Lindenpark - Potsdam
17.10. Hallenbad - Wolfsburg
18.10. Faust - Hannover
21.10. Capitol - Mannheim
22.10. E-Werk / Saal - Erlangen
25.11. jubez - Karlsruhe
26.11. Neue Stadthalle Langen - Langen
27.11. Sputnikhalle - Münster
28.11. Haus der Jugend - Osnabrück
29.11. Grammatikoff - Duisburg
30.11. Sudhaus - Tübingen
01.12. Wagenhallen - Stuttgart



Rue Royal

15.10.  Morph Club – Bamberg
16.10.  Tuchlaube - Aarau
17.10.  Amboss Rampe - Zürich
18.10.  Portier - Winterthur
19.10.  Franz Mehlhose – Erfurt
22.10.  Stille Post - Görlitz
23.10.  Junges Theater – Göttingen
24.10.  Feinkostlampe – Hannover 



Kat Frankie

15.10. Berlin, Volksbühne
17.10. München, Feierwerk
18.10. Augsburg, Beim weissen Lamm
19.10. Stuttgart, Schocken
21.10. Bochum, Bahnhof Langendreer
22.10. Hamburg, Kampnagel
23.10. Hannover, Cafè Glocksee
24.10. Frankfurt, Brotfabrik
25.10. Altdorf, Auditorium


Pretty Mery K

17.10. Halle – Moritzhof
20.11. Stuttgart – Galao
23.11. Karlsruhe – Cafe Nun
27.11. Köln – Heimathirsch
28.11. Oberhausen – Druckluft
29.11. Bochum – Theater Rottstr 5
07.12. Netzschkau – Borwaerk



Bergen

18.10. Weimar - Mon Ami
19.10. Bernburg - Hotel Wien
21.10. Münster - Pension Schmidt
22.10. Köln - Lichtung
23.10. Stuttgart - Galao
24.10. Offenbach - Hafen 2
25.10. Karlsruhe - Café Nun
26.10. München - Rationaltheater


The Wave pictures

18.10. Haldern - Haldern Pop Bar
19.10. Münster- Eule
20.10. Düsseldorf - Forum Freies Theater
21.10. Hamburg - Kulturhaus III & 70
22.10. Berlin - Privatclub
23.10. Leipzig - Kafic
24.10. Dresden - Ostpol
25.10. Chemnitz - Lokomov
26.10. Wien - Chelsea
27.10. Rosenheim - Hole Club (presented by Bebop Schallplatten)
28.10. München - Strøm
29.10. Nürnberg - K4
30.10. Zürich - Helsinki
01.11. Bern - Café Kairo
02.11. Freiburg - White Rabbit
03.11. Bärenbach - Shorty's
04.11. Mulhouse - Aventure Bar
05.11. Esslingen - Komma
06.11. Heidelberg - Häll
07.11. Wetzlar - Franzis




Lingby

21.10.    Unna, Spatz und Wal
22.10.    Weimar, Kasseturm
23.10.    Halle, Goldene Rose
24.10.    Leipzig, Dr. Seltsam
25.10.    Berlin, Privatclub
26.10.    Braunschweig, Die Scheune
27.10.    Bremen, Noon
28.10.    Hamburg, Astra-Stube



Susie Asado

22.10. Braunschweig - KaufBar
23.10. Hamburg - Deichdiele
24.10. Pellworm - Schipperhus
25.10. Hannover - Oberdeck
26.10. Köln - Theater Die Wohngemeinschaft
27.10. Offenbach - Hafen 2 (afternoon show)
28.10. Essen - Goldbar
29.10. Düsseldorf - WP8
30.10. Tübingen - Café Haag/Arsenal Kinos
31.10. Alpirsbach - Subiaco Kino
01.11. Biel - Living Room
02.11. Genève - Bibarium
03.11. Zürich - Kafi FürDich (afternoon show)
04.11. Ravensburg - Mäkinen
05.11. Ampfing - klienicum Hauskonzert
06.11. Nürnberg - Galerie Bernsteinzimmer
07.11. Erfurt - Theater im Palais
08.11. Leipzig - Frauenkultur
09.11. Berlin - AckerStadtPalast (w/ Jakob Dobers & The Burning Hell duo)




Okta Logue

25.10. Osnabrück / Bastard Club
26.10. Neumarkt i. d. Oberpfalz /Cooper's
04.11. München / Muffathalle w/TOCOTRONIC
06.11. Leipzig / Werk 2
07.11. Frankfurt / Zoom
08.11. München / Atomic Café
09.11. Stuttgart / POPNOTPOP Clubfestival
04.12. Köln / Luxor
05.12. Aschaffenburg / Colos-Saal
06.12. Fulda / Kreuz
07.12. Siegen / Vortex
09.12. A-Wien / Chelsea
11.12. Nürnberg / MUZ
12.12. Freiburg / White Rabbit
13.12. Augsburg / Kantine
14.12. Weinheim / Café Central 



Kafka Tamura

26.10. Nachtboulevard/Reithalle Potsdam, Potsdam
28.10. Pony Bar, Hamburg
29.10. Umbaubar, Oldenburg
31.10. Feinkost Lampe, Hannover
01.11. Aaltra, Chemnitz
02.11. Kunstkaufhaus, Hof
03.11. Bedroomdisco, Darmstadt



Honig

26.10. Nürnberg
27.10. Esslingen, Kulturzentrum Dieselstraße
01.11. Düsseldorf



Amanda Palmer

29.10. Hamburg - Grünspan
31.10. Kopenhagen - Pumpehuset
01.11. Köln - Gloria  
02.11. Brüssel - Botanique / Orangerie
04.11. Berlin - Kesselhaus
12.11. München - Ampere 





The Wedding Present, Düsseldorf, 26.09.13

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Konzert: The Wedding Present (play The Hit Parade)
Ort: zakk, Düsseldorf
Datum: 26.09.2013
Dauer: knapp 90 min
Zuschauer: vielleicht 250




Leute sammeln Zollstöcke, Plastikpommesgabeln, Jugendstil-Fliesen, Nilpferde, Überraschungsei-Figürchen, Stadionbesuche in der 4. bulgarischen Liga, Gartenzwerge, Flugzeug-Kotztüten, PEZ-Spender, Obstaufkleber, Sand oder leere Zigarettenschachteln.* Meine aktuelle Sammelleidenschaft ist langweiliger (und harmloser): ich sammele live gespielte The Wedding Present Alben.

Vor ein paar Jahren hat die Band aus Leeds ihr Debütalbum George Best in voller Länge aufgeführt. 2010 folgte Bizarro, im vergangenen Jahr Seamonsters. Zwischen Seamonsters (1991) und Watusi (1994) veröffentlichte die Gruppe um David Gedge ein als The Hitparade zusammengefasstes Projekt: 12 Singles, eine pro Monat, mit einem eigenen Lied als A-Seite und einem Cover auf der Rückseite. Die Hit Parade Singles erreichten allesamt Top 30 Platzierungen in England (Musikparadies!) und wurden anschließend auf zwei Platten bzw. einer Doppel-CD zusammengefasst.

Da sich ein echter Sammler keine Kotztüte oder keinen Birnenaufkleber entgehen lässt, konnte ich einfach nicht zu den ebenfalls verlockenden Built To Spill ins Gebäude 9 gehen, meine Sammelbörse fand im zakk in Düsseldorf statt, im kleinen Saal, dem Club. Der große wurde nämlich von Tango tanzenden Menschen bevölkert. Der Weg durch die elegant gekleideten Paare war das erste Erlebnis mit Tänzern an diesem Abend, aber bei weitem nicht das bizarrste.


Der Club war ganz gut besucht. Knapp 250 Leute mögen dagewesen sein. Vorgruppenlos kam David Gedge mit zum Teil neuer Band auf die Bühne. Drummer Charlie Layton hatte ich schon erlebt, Bassistin Katharine Wallinger war mir neu, bei Gitarrist Patrick Alexander (mit Gleis 22 T-Shirt) bin ich nicht sicher. 


Wie bei allen Konzerten dieser "The Wedding Present plays... Reihe" startete der Abend mit einem Warmlaufen mit Liedern von anderen Platten. Dabei war die Auswahl heute besonders schön! Es begann mit einem langen Interstate 5 (sehr toll!), ging quer durch die Bandgeschichte und endete mit der aktuellen Single Two bridges. "We never played it before" kündigte David an. Was gelogen war, weil es auf der aktuellen Tour im Programm ist. Bevor ich dazu einen bösen Kommentar in mein Büchlein schreiben konnte, schob der Sänger ein leises "in Düsseldorf" nach. 


Der Frontmann war erkältet. Aber sie hatten das nicht deshalb absagen wollen. Klee-Sängerin Suzie habe ihn mit Medikamenten versorgt, jetzt gehe es. Später stand dann statt eines Biers eine Tee-Tasse auf der Bühne. Geschadet hatte die Krankheit Davids Musik nicht. Er selbst urteilte hinterher, er habe "a little bit sexy" geklungen, mit seiner "late night voice."


Die Klee-Sängerin war übrigens auch im Publikum. Beide Bands verbindet eine lange Freundschaft, sie haben sich gegenseitig gecovert und in allerlei Hinsicht unterstützt. David Gedge hat bei einem Klee-Konzert im Gloria zum Beispiel den Job des Gitarrentechnikers übernommen. Schlagzeuger Charles scheint außerdem Tourmanager der Kölner Band zu sein.


Nach Two bridges begann dann der Single-Teil. Manche der Songs kommentierte der Frontmann ("wir sind jetzt im April" oder "das Video zu dem Song könnte bei euch Schäden anrichten. Aber das Lied ist trotzdem gut, denke ich"). Natürlich war nicht nur Love slave hervorragend, alle waren es. Wedding Present sind schließlich eine der Bands, die immer alles richtig machen und keine schlechten Songs schreiben. Hoffentlich behält David Gedge den Spaß an seinem Album für Album Konzept. Ich möchte auch alle anderen Studio-Alben live erleben, komme, was wolle. Meine zwei letzten Begegnungen mit dem Mann waren übrigens auch erzählenswert. Mein letztes Wedding Present Konzert war eines als Pausen-Unterhaltung beim Primavera Festival im Mai in Barcelona. Da spielte die Band unangekündigt für die wartenden Menschen vor der Hauptbühne auf einem Containerdach drei Songs. Vor zwei Wochen war David dann in Köln als Zuschauer bei My Bloody Valentine. Das ist ja schließlich auch so eine Band, die keine schlechten Songs schreiben kann - auch wenn sie für die guten länger braucht als der Mann aus Leeds.

Vielleicht erkennt man zwischen den Zeilen, wie sehr ich diese Band mag. Da ist nichts mehr nötig, um mich zu gewinnen. Aber meine Liebe ist noch ein großes Stück gewachsen, als David die beiden betrunkenen Spinner (ich hoffe es für sie, daß sie betrunken waren) im Publikum kommentierte. Die Zuschauer, in der Regel in gesetzterem Alter, tanzten, wie man das bei solchen Bands eben macht, nicht sehr ausgelassen aber stetig. Wedding Present Lieder laden glücklicherweise weder zum Mitklatschen noch zu Tanzstilen ein, die man sonst nur bei Raveabenden in Großraumdiscos in Ratingen erlebt. Wenn zwischen den angetan angemessen wippenden Musikfreunden dann ein Ausdruckstänzer rumhampelt, kann das nerven. Wenn er, die Spaßkanone, dabei alle anderen bewußt antanzt, spielerisch anstößt und schubst, nervt dies ganz gewaltig. Da keines der Opfer dieses ADHS-Tänzers auf Krawall gebürstet war, gingen die lieber einen Schritt zur Seite oder nach hinten. In der Mitte des Konzerts bildete sich ein immer größerer halbkreisförmiger Freiraum. Währenddessen tanzte der sich comichaft bewegende Typ und sein etwas harmloserer Kumpel in irgendeiner anderen Ecke des Saals Leute an und um.


Bei Three mochte wohl auch David nicht mehr vor leerer werdendem Saal spielen. "Kommt doch wieder weiter nach vorne!" - "Don't give them the space to be idiots!"

Watusi's next! Hoffentlich!

Setlist The Wedding Present, zakk, Düsseldorf:

01: Interstate 5
02: Spider-Man on Hollywood
03: Brassneck
04: Ringway to SeaTec
05: 524 Fidelio
06: Niagara
07: Montreal
08: Two bridges

The Hit Parade:

09: Blue eyes
10: Go go dancer
11: Three
12: Silver shorts
13: Come play with me
14: California
15: Flying saucer
16: Boing!
17: Love slave
18: Sticky
19: The queen of outer space
20: No christmas

21: Pleasant Valley sunday (The Monkees Cover)

Links:

- aus unserem Archiv:
- The Wedding Present, Paris, 24.10.12
- The Wedding Present, Wien, 04.10.12
- The Wedding Present, Köln, 23.09.12
- The Wedding Present, Barcelona, 30.05.12
- The Wedding Present, Köln, 15.10.10
- The Wedding Present, Köln, 15.11.07
- The Wedding Present, Paris, 02.11.07 


* alles so gefunden!


 

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