Samstag, 26. Oktober 2013

Mäkkelä feat. Isi, Karlsruhe, 23.10.13


Konzert mit Mäkkelä und Isi
Datum: 23. Oktober 2013
Dauer: 85 min
Zuschauer: 8


Unsere Wege hätten sich normalerweise nicht gekreuzt. Das wäre wirklich zu schade gewesen, denn der Abend mit Mäkkelä und der bezaubernden Isi am Kontrabass wird wohl unter den besten Konzerten des Jahres 2013 landen. Er ließ uns still beglückt und zugleich tieftraurig zurück und lässt sich für mich sehr schwer in Worte kleiden.


Im März und April hatte ich für LUAI einen Auftrittsort im Städtedreieck Nürnberg/Fürth/Erlangen gesucht. Eine sehr freundliche Hilfe für mich waren viele, viele Informationen von Martti. Ehrensache, dass er daraufhin auch in Karlsruhe willkommen war, seine Musik zu präsentieren. Ausgemacht hatten wir den 23. Oktober, der auch St. Nimmerleinstag hätte heißen können - so weit lag er für mich noch in der Zukunft.


Aber dann kam der Tag heran und ich war schon ganz neugierig, weil ich total auf Kontrabass stehe. Martti und Isi standen vor der Tür und wir waren uns gleich so wohltuend vertraut und alles war total nett. Es gab viel zu erzählen, ein bisschen zu essen und zu trinken. Alles ganz selbstverständlich und ohne großes Getue.


Die beiden Musiker haben bei uns aufgespielt als ginge es um ihr Leben. Die live-Darbietung ließ alles auf Konserve verfügbare Material und meine Erwartungen an den Abend meilenweit hinter sich zurück. Martti brannte vor uns an allen Enden. Barfuss auf dem Teppich mit seiner altehrwürdigen Gitarre und seiner Stimme nahm er uns mit in die Höhen und Tiefen seines Lebens. Die Irish Bouzouki hatte so einen Klang als wäre sie in den Tiefen der Überlieferung festgemacht - sehr archaisch und doch modern. Und ganz am Schluss durfte auch ein Ominchord Dienst tun und uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern.


Dem konnte sich keiner entziehen. Ich habe es noch nicht erlebt - und hätte auch nicht geglaubt, dass das überhaupt möglich ist,  dass eine Person mit ihrer Energie und ihrem Schweiß die Scheiben im Raum beschlagen lassen kann (bei wohlgemerkt 17 Grad Außentemperatur!). Aber die Fotos beweisen es.


Isi tänzelte daneben mit ihrem riesigen Partner, dem wohlklingenden Brummbass und hielt alles auf der Erde fest mit Rhythmus und Basis. Sehr sehr gut hat mir das gefallen in Schlichtheit und doch Anmutigkeit. In jedem Fall innig und wahrhaftig.


Wir alle saßen oft mit Tränen in den Augen da und einem verschämten Lächeln im Gesicht. Und waren uns im anblicken schon einig, dass wir hier einen ganz besonderen Abend hatten teilen dürfen.


Der Kaktus hatte jedenfalls beschlossen, es sei nun Weihnachten. Irgendwie hatte er Recht.





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